virtuelle CASTOREN

Realsatire

Auch angesichts der CASTOREN den Humor nicht zu verlieren, ist nicht so einfach. Doch die CDU ist uns in Person des Neckarwestheimer Bürgermeisters zur Seite gesprungen.
Zuerst hatte Jürgen Trittin die CASTOR-Transporte aus wahltaktischen Gründen verzögert, in dem er dem AKW Neckarwestheim rechtswidrig und unter Mißachtung des sowieso geringen Sicherheitsstandards genehmigte, zusätzlich Brennelemte einlagern zu dürfen. Dann unterstellte er den Wendländern wegen deren ungebrochenem Willen zu CASTOR-Blockaden "pikante" Nähe zur CDU. Nun ja, wo die CDU mal recht hat, da hat sie einfach recht...

aus dem Protokoll
der Neckarwestheimer Gemeideratssitzung vom 24.01.2001
Bürgermeister Dürr (Originalzitate):

Bisher war eine von allen Beteiligten akzeptierte Position die, dass die Betriebsgenehmigung vom GKN1 erlaubt, mit 1.096 bestrahlten Brennelementen auf dem Gelände zu hantieren. Auch ich habe diese Position in allen Diskussionen vehement verteidigt.

Seit gestern sind sich das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit2, sowie die Neckarwerke Stuttgart und die Energie Baden- Württemberg aufgrund von ganz offensichtlich gemeinsam gut abgestimmten Presseerklärungen darin einig, dass dies nicht mehr so ist. Ganz plötzlich sind die 6 Castoren, die seit Mai 2000 beladen auf dem GKN- Gelände stehen, mit ihren Brennelementen nicht mehr auf die Betriebsgenehmigung anzurechnen.

Sie haben ja eine Transportgenehmigung, sind also praktisch schon auf dem Weg und ruck-zuck sind 114 Brennelemente verschwunden. Wundern sie sich also nicht, falls sie auf dem Gelände immer noch 6 Castoren entdecken.

Das sind virtuelle Castoren und eigentlich schon nicht mehr da.

Wer so Genehmigungen auslegt, der hat in seiner Jugend bestimmt einiges sehr weit ausgelegt.

(...)

Für 2001 werden für die Gemeindekasse fünf Millionen Mark erwartet.
Erfreuliche Kunde vom Kämmerer: Für das abgelaufene Jahr 2000 kann die Gemeindekasse von Neckarwestheim voraussichtlich mit rund 9,6 statt im Haushaltsplan veranschlagter 3,6 Millionen Mark rechnen. Für das Haushaltsjahr 2001 erwartet die Gemeinde fünf Millionen Mark, erklärte Gemeindekämmerer Walter Link bei der Vorlage der Mittelfristigen Finanzplanung bis zum Jahr 2004.

(...)
Für diese und eine Vielzahl kleinerer Investitionen wird die Gemeinde nach den bisherigen Planungen ein bisschen ihre Rücklagen anknabbern müssen. Bei einem voraussichtlichen Stand von 27,5 Millionen Mark zum Ende des Jahres 2000 wird der Sparstrumpf der Gemeinde am Ende des Jahres 2004 nur noch mit 23,7 Millionen Mark gefüllt sein.

 

Anmerkungen:

1Das weist den echten Fachmann aus: GKN ist die Abkürzung für: Gemeinschaftskernkraftwerk Neckar - und nur Ignoranten und Banausen sagen dazu Atomkraftwerk Neckarwestheim.
2Es ist selbstverständlich eine völlig unzulässige Personifizierung, das gesamte Ministerium mit Jürgen Trittin zu identifizieren.

 

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