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man der Erdatmosphäre 410.000 Tonnen CO2 aus den Kraftwerksschloten.15) Es gibt viele Beispiele für effektives Energiesparen; und gerade deshalb stellt sich die Frage, wieviel Prozent der Deutschen Billigstrom bevorzugen und damit kurzsichtig dem unmittelbaren Vorteil erliegen. So ergab eine Forsa-Umfrage, dass 51 Prozent der Befragten in den alten und 76 Prozent in den neuen Bundesländern eine Mehrbelastung durch Ökostrom ablehnten. Die Befragten über 60 Jahre wären noch zu 23 Prozent mit einem höheren Preis einverstanden. Was die Umfrage aber eigentlich erst interessant macht, ist die Befragung der Abiturienten und Hochschul- abgänger; so zeigten 51 Prozent von ihnen die Bereitschaft, für Ökostrom mehr zu bezahlen.16) Jugendlichkeit scheint also ausschlaggebend für ökologisches und fortschrittliches Denken zu sein. Und es scheint, als sei der Großteil der Deutschen in die Jahre gekommen und von Alters- resignation erfaßt, obwohl sich doch gerade die Älteren immer für so jung, agil und dynamisch halten, in bezug auf ökologische Denkungsart sind diese Attitüden (inneren Einstellungen) wohl noch ausbaufähig. Trotz aller Düsterkeit - es liegt Bewegung in der Luft. Die Energiequellen Wind und Sonne haben in den 90er Jahren weltweite Zuwachsraten bis zu 30 Prozent pro Jahr erzielt. Die Stromproduktion aus Windrädern sei 1999 rund um den Globus auf 25 Milliarden Kilowattstunden gestiegen, teilte das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) mit. In Deutschland beträgt demnach der Anteil von erneuerbaren Energien sechs Prozent der gesamten Stromgewinnung. Die Stromproduktion der 7500 Windkraftanlagen in Deutschland stieg im vergangenen Jahr von 4,6 auf sechs Milliarden Kilowattstunden, der Trend gehe dabei zu größeren Anlagen. "Derzeit sind Anlagen mit jeweils 1,5 Megawatt am Netz", sagte Norbert Allnoch, Leiter des Wirtschafts- forums.17) Soviel ist klar: Der Durchbruch auf dem Ökostrommarkt ist noch lange nicht geschafft, geschweige denn die Energiewende. Sicherlich sind schon genügend Ansätze vorhanden, die es aufzugreifen gilt. Von politischer Seite betrachtet bleibt es ein Manko, daß Ökostromerzeuger sowie die Betreiber von KWK-Anlagen nicht von der Ökosteuer ausgenommen werden. Sie kämpfen schwer um ihre Existenz. In |
(Fortsetzung der ersten Spalte)wirtschaftlicher Hinsicht bleibt nur die Forderung, Preisdumping zu unterbinden, da erneute Monopolisierung den Verlust von Arbeits- und Kauf- und damit Wirtschaftskraft bedeutet. Gesamtgesellschaftlich gilt uneingeschränkt, daß freiwillig geleistete Zuzahlungen einzelner Stromkunden für den Einstieg in eine umweltfreundliche Energie- versorgung nicht die Mehrheit der Gesellschaft vom solidarischen Tragen der Kosten entbindenl Sören Schmeling
Kontaktadressen für Ökostrombezug, Energie-Agentur NRW
Morianstraße 32, 42103 Wuppertal
Stiftung Warentest per Faxabruf
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