27.11.2004

Stellungnahme

Neuenfelder Widerstand gegen
Airbus-Startbahnverlängerung

Der Beschluss des Kirchenvorstands von Hamburg-Neuenfelde zur Beendigung der Verhandlungen mit Airbus über den Verkauf von Sperrflächen gefährdet keine Arbeitsplätze. Er schützt vielmehr ein ganzes Dorf und viele seiner Arbeitsplätze vor der Existenzgefährdung. Der Start von jährlich 2 bis 4 Transportversionen des A 380 ist auch auf der bisherigen Startbahn möglich. Nur um diese Starts geht es bei der Startbahn-Verlängerung, nicht um die der Passagierversionen des A 380 und der anderen in Neuenfelde gebauten Flugzeugtypen. Die zum Prädikat "Auslieferungsstandort" notwendigen Starts in beladenem bzw. vollgetanktem Zustand könnten z.B. auf dem Flughafen Fuhlsbüttel stattfinden.

Selbst wenn die 100 Auslieferungs-Arbeitsplätze nun in Toulouse statt in Hamburg realisiert würden, müsste laut geltender Absprache innerhalb des Airbus- Konzerns für andere Arbeitsplätze in Hamburg gesorgt werden. Möglichkeiten gibt es dafür nicht nur bei den Airbus-380-Passagierversionen, sondern auch bei den zahlreichen anderen Airbus-Versionen.

Mit der Forderung nach der unsinnigen Starbahnverlängerung will die Airbus-Konzernspitze in Toulouse offenbar nur die ohnehin geplante Benachteiligung des Standorts Hamburg "begründen". Solange man diese wirkliche Ursache drohenden Arbeitsplatz-Abbaus nicht ins Auge fasst, sondern der von der Airbus-Konzernspitze lancierten Notwendigkeit der Startbahnverlängerung, wird Airbus immer neue Gründe für den Abbau von Airbus-Hamburg suchen. Wo bleiben hierzu klare Worte des Senats? Warum redet die Hamburger Landesbischöfin unentwegt im Interesse von Airbus davon, das Kirchenland müsse für der "Stadt Bestes" dienen?

Der "Stadt Bestes" scheinen mir die Menschen, die ihre im Sperr-Korridor liegenden Grundstücke nicht teuer verkaufen, weil sie ihren mitbetroffenen Dorfbewohnern und weiteren 250 Mitklägern nicht in den Rücken fallen wollen. Die großen Hamburger Tageszeitungen diffamieren seit Wochen die insgesamt 250 Kläger, deren Gründe vor dem OVG Bestand hatten und die trotzdem seit Wochen in immer neue Verhandlungsrunden gingen. Es wird Zeit, hiergegen auch im Interesse der Pressefreiheit deutliche Signale zu setzen...

 

Renate Niemann
Dipl.Ing.agr.
Varendorf

 

Anmerkungen

Siehe hierzu auch unsere Artikel
      'Bau des Super-Airbus verzögert' (31.05.04)

      'Hamburg: Wegen Airbus droht Enteignung' (27.11.04)

 

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