11.03.2012

65.000 für Atom-Ausstieg
bei Internationaler Menschenkette im Rhônetal

Menschenkette im Rhônetal, 2012 Aus Anlaß des ersten Jahrestages der Atomkatastrophe von Fukushima haben am Sonntag in Frankreich 65.000 Atomkraft-GegnerInnen aus vielen europäischen Ländern gemeinsam für einen Atom-Ausstieg demonstriert. Zwischen Lyon und Avignon bildeten sie eine 230 Kilometer lange Menschenkette.

Rund 65.000 Menschen beteiligten sich nach Angaben der VeranstalterInnen an der Internationalen Menschenkette im Rhônetal. Neben französischen Atomkraft-GegnerInnen waren mit dutzenden Bussen Atomkraft-GegnerInnen aus Rußland, Belgien, Spanien, Großbritannien, Italien, Deutschland und der Schweiz angereist. Die DemonstrantInnen trugen gelbe oder orangefarbene Verkehrssicherheits-Westen und Fahnen mit der Anti-Atomkraft-Sonne und der Aufschrift "Atomkraft? - Nein Danke!" in den verschiedenen Sprachen. Außerdem waren viele Transparente zu sehen mit Aufschriften wie etwa "Ökologisches Europa" und "Sofortiger Atom-Ausstieg!"

Die örtlichen VeranstalterInnen hatten gemeinsam mit dem französischen Dachverband der Anti-Atom-Initiativen 'Réseau Sortir du Nucléaire' das Rhônetal für die Aktion ausgewählt, weil es dort mit 14 Reaktoren in vier Atomkraftwerken - dem AKW Bugey (vier in Betrieb, einer stillgelegt), dem AKW Cruas (4), dem AKW St. Alban (2) und dem AKW Tricastin (4) - die größte Dichte an Atomanlagen in Europa gibt. Bei der Pressekonferenz in Montélimar stellte Ingo Falk für die deutschen Atomkraft-GegnerInnen klar, daß ein Atom-Ausstieg in Deutschland "noch längst nicht besiegelt" sei.

In Deutschland hatten sich viele Menschen vor zehn Jahren von einem von "Rot-Grün" verkündeten Atom-Ausstieg täuschen lassen. In Deutschland habe es sich im Jahr 2000 "im besten Fall um Wunschdenken" gehandelt. Ingo Falk trat dem entgegen, daß der in Deutschland nun erneut im Jahr 2011 verkündete "Atom-Ausstieg" in Frankreich gerne als vorbildlich dargestellt wird. Auch in Schweden und Spanien wurde ein scheinbar bereits beschlossener Atom-Ausstieg auf Druck der Atom-Konzerne wieder gekippt. Wenig bekannt ist hingegen in Europa, daß ein realer Atom-Ausstieg in Österreich im Jahr 1979 und in Italien im Jahr 1987 durchgesetzt werden konnte.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Fukushima-Jahrestag
      Umweltschutz-Organisationen rufen zu Demonstationen auf
      (10.03.12)

      Reaktor II des AKW Fessenheim
      wieder am Netz (7.03.12)

      Warnung vor AKW Angra
      Der Wahnsinn der Hermes-Bürgschaften (4.03.12)

      Atomkraftwerke
      Kernschmelz-Risiko unterschätzt (1.03.12)

      Schweizer AKW Bezau
      jetzt ältestes Atomkraftwerk der Welt (29.02.12)

      Referendum in Polen
      Nein zu AKW-Neubauplänen (15.02.12)

      Der permanente Super-GAU von Fukushima
      "Kaltabschaltung" obsolet - Temperatur steigt (13.02.12)

      Obama subventioniert die Atom-Mafia
      Bau zweier Atom-Reaktoren angekündigt (9.02.12)

      Kinderkrebs im Umkreis von Atomkraftwerken
      deutlich erhöht (4.08.11)

      Merkels "Atom-Ausstieg"
      Täuschungsversuch wie vor 11 Jahren (30.05.11)

 

neuronales Netzwerk