25.02.2005

Artikel

Atomwaffen raus aus Deutschland!

Die internationale Ärzte-Vereinigung zur Verhütung des Atomkrieges, IPPNW, fordert den sofortigen Abzug aller US-Atomwaffen aus Deutschland

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des US-Instituts 'Natural Resource Defense Council' haben die USA insgesamt 480 Nuklearwaffen in Europa gelagert; davon rund 150 in den Bundeswehr-Fliegerhorsten Büchel und Ramstein. Bis zu 60 dieser Atomwaffen können nach diesen Informationen im "Ernstfall" von deutschen Piloten in deutschen Flugzeugen eingesetzt werden. Dies bedeutet einen eklatanten Bruch des Atomwaffensperrvertrages durch die USA und Deutschland. Laut Artikel I des Atomwaffensperrvertrages ist die Weitergabe von Atomwaffen streng untersagt. Artikel II verbietet die unmittelbare oder mittelbare Annahme der Verfügungsgewalt über Atomwaffen.

Mit 480 Atomwaffen, die auf acht Luftwaffenstützpunkte in NATO-Ländern verteilt sein sollen, zählt das renommierte Institut mehr als doppelt so viele, wie bislang in Europa vermutet wurden. Damit wird offensichtlich, daß die angeblich unter Präsident William Clinton begonnene Reduzierung real nie stattfand.

53 deutsche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister fordern die deutsche Regierung auf, Verhandlungen über den Abzug der Atomwaffen von deutschem Boden zu beginnen und die "nukleare Teilhabe" Deutschlands zu beenden. Sie sind Erstunterzeichner der "Erklärung der deutschen Bürgermeister", die darüber hinaus die Forderung an die Bundesregierung stellt, "sich auf der Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrages im Mai 2005 für die sofortige Aufnahme von Verhandlungen zum Verbot und zur Abschaffung von nuklearen Waffen und Material aktiv einzusetzen".

 

Petra Willaredt

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel

      'Atomwaffen-GegenerInnen rufen zu Befehlsverweigerung auf'
      (11.02.05)

      'Nicht nur Nordkorea'
      DFG-VK fordert allgemeine Atomwaffen-Abrüstung (10.02.05)

      'Atomwaffen-GegnerInnen wegen Flugblatt bestraft' (24.11.04)

      'Atombomben in Deutschland' (12.03.01)

 

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