13.10.2005

Zwei "Pannen" im AKW Fessenheim

Pumpe und elektrische Versorgung ausgefallen

Im elsässischen Atomkraftwerk Fessenheim am Oberrhein haben sich im September zwei "Pannen" ereignet, die im nachhinein als Störfälle eingestuft werden mußten. Wie die Pressestelle des AKW heute (Donnerstag) mitteilte, war am 18. September in dem für Wartungsarbeiten ausgeschalteten Reaktor 1 rund eine Stunde lang eine Pumpe ausgefallen, die für die Kühlung des hochradioaktiven Primärkreislaufes benötigt wird. Dies habe gegen die Sicherheitsregeln verstoßen, weil gleichzeitig auch die zweite Pumpe abgeschaltet war. Elf Tage später folgte der andere Störfall: Bei der Aufladung von Batterien wurde rund zehn Minuten lang die Stromversorgung einer elektrischen Anlage unterbrochen. Diese versorgt Messgeräte, die das Fuktionieren des Reaktors und die Pumpen zum Abkühlen des Brennstäbebeckens überwachen sollen.

Die Vorfälle hätten keinerlei Auswirkungen auf Sicherheit oder Umwelt gehabt, heißt es in der Mitteilung. Das AKW hatte die Pannen auf der sieben Stufen zählenden internationalen Störfallskala zunächst auf Niveau 0 einsortiert. Dies wurde von der zuständigen Aufsichtsbehörde nun auf Stufe 1 nach oben korrigiert.

Das 1977 in Betrieb genommene AKW Fessenheim ist Frankreichs ältester Meiler. Mit seinen beiden Druckwasserreaktoren gilt er als besonders pannenanfällig. Erst im Frühjahr war es zu einer Serie von Störfällen gekommen. AtomkraftgegnerInnen aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich fordern seit Jahren die Schließung des Meilers im Dreyeckland.

 

Solveig Brendel

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel

      'Erdbeben der Stärke 5,4
      - AKW Fessenheim nur rund 35 Kilometer vom Epizentrum entfernt'
      (5.12.04)

      'AKW Fessenheim weiterhin extrem erdbebengefährdet
      - Letzter Platz im Ranking' (23.06.04)

      'AKWs und Erdbeben' (25.02.03)

 

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