7.01.2015

Jazenjuk in Berlin
Protest-Aktionen

Arseni Jazenjuk mit Hitler-Gruß am 12. April 2013 in Charkow
Arseni Jazenjuk, der ukrainische "Ministerpräsident" des Putsch-Regimes in Kiew, traf zu Gesprächen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck in Berlin ein. Dabei wird es vor allem um weitere finanzielle und militärische Hilfe gegen die ost-ukrainischen Aufständischen gehen. Friedens-Organisationen haben zu einer Protest-Kundgebung aufgerufen und eine ukrainische Hacker-Gruppe legte die Internetseiten www.bundeskanzlerin.de und www.bundestag.de lahm.

Arseni Jazenjuk, vor drei Jahren noch Mitglied der Timoschenko-Partei 'Vaterland', heute mit eigener Partei, ist für seine ausdrücklich bestätigte Kooperation mit den neo-faschistischen Organisationen 'Rechter Sektor' (Prawyj Sector) und Swoboda bekannt. Von ihm existieren auch Fotos und Video-Aufnahmen von einer Demonstration am 12. April 2013 in Charkow, die ihn zusammen mit dem Neo-Faschisten Oleh Tjahnybok (Swoboda) und dem Ex-Boxer Vitali Klitschko zeigen, als er auf dem Dach eines Kleintrasportes steht und den Hitler-Gruß zeigt. Belegt ist auch die Äußerung Jazenjuks, die ost-ukrainischen "Aufständischen sind Untermenschen, die beseitigt werden müssen".

Spätestens seit Februar 2014 wird er auch in den Mainstream-Medien - so etwa in der 'Financial Times' - als "Favorit der Amerikaner" bezeichnet. Jazenjuk war 2007 Begründer der Open Ukraine Foundation, die von US-amerikanischen, britischen und anderen internationalen Partnern - so von der US-Ukraine Foundation, vom US-Außenministerium, der NATO, Chatham House, Swedbank, der 'Black Sea Trust for Regional Cooperation', eines Projektes des German Marshall Fund und der National Endowment for Democracy (NED) - sowie von der ukrainischen Viktor-Pinchuk-Stiftung finanziert wurde.

Schon im Januar 2008 hatte Jazenjuk zusammen mit dem damaligen Staatspräsidenten Wiktor Juschtschenko und Ministerpräsidentin Julia Timoschenko einen Brief an die NATO unterschrieben, in dem um die Aufnahme der Ukraine in den offiziellen Beitrittsprozeß auf dem anstehenden NATO-Gipfel in Bukarest gebeten wurde. Dies entspricht der vom US-Mastermind und früheren US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski in seinem Buch 'Die einzige Weltmacht' im Jahr 1997 veröffentlichten geopolitischen Strategie, mit Hilfe von willigem örtlichem Personal in den jeweiligen Staaten den Einfluß der USA in Ost-Europa auszudehnen und die Einfluß-Sphäre Rußlands zurückzudrängen. Die Zukunft der globalen Vormachtstellung der USA hänge davon ab, daß das Aufkommen einer dominierenden, gegnerischen Macht auf der eurasischen Landmasse verhindert werde. Laut Einschätzung Brzezinskis ist die Ukraine dabei ein entscheidendes Feld des globalen Schachspiels.

Bei seinen Gesprächen in Berlin mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck geht es Jazenjuk nach offizieller Darstellung um den "Konflikt mit Rußland", um die Ost-Ukraine und den Stand der Bemühungen um eine diplomatische Lösung. Interessant ist die Doppelzüngigkeit Jazenjuks, der neuerdings der Bevölkerung der Ost-Ukraine "eine Dezentralisierung und mehr Kompetenzen" in Aussicht stellt, von der 'Süddeutschen Zeitung' jedoch mit der Aussage zitiert wird, "mehr Föderalismus" sei "der erste Schritt um die ukrainische Souveränität zu zerstören." Als offen gilt derzeit, ob und wann es zu dem von der russischen Regierung vorgeschlagenen Krisengipfel in der kasachischen Hauptstadt Astana kommt. Dabei sollen der russische Präsident Wladimir Putin, Frankreichs Staatschef François Hollande und die deutsche Bundeskanzlerin den ukrainischen "Präsidenten" Petro Poroschenko treffen.

Die Friedenskoordination (FriKo) und die 'Naturfreunde' in Berlin rufen zu einer Protest-Kundgebung gegen Jazenjuk für den morgigen Donnerstag um 11:30 Uhr vor dem Kanzlerin-Amt auf. "Jazenjuk und seine Regierung führen einen brutalen Krieg gegen einen Teil der eigenen Bevölkerung," heißt es in dem Aufruf "Ukraine: Konfrontation und Eskalation beenden!" Weiter heißt es in dem Text: "Zur Durchsetzung der Interessen der neuen Machthaber in der Ukraine nehmen sie in Kauf, daß das ukrainische Militär in Kooperation mit faschistischen 'Freiwilligenverbänden' und Paramilitärs Menschen ermordet." Außerdem wird die Aufhebung der Sanktionen gegen Rußland und ein Stop der Waffenlieferungen in die Ukraine gefordert.

Die ukrainische Hacker-Gruppe CyberBerkut legte heute die Internetseiten www.bundeskanzlerin.de und www.bundestag.de lahm. Die Hacker begründeten ihre Attacke mit dem Besuch Jazenjuks in Berlin. Dieser wolle neue Gelder, um damit den Krieg gegen die eigene Bevölkerung in der Ost-Ukraine fortzusetzen. Deutschland dürfe keine politische und finanzielle Unterstützung leisten für das "kriminelle Regime in Kiew."

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

Siehe auch unseren Artikel:

      Hat Wladislaw Woloschin MH17 abgeschossen?
      Zeuge macht Aussagen in Moskau (24.12.14)

      Abschuß von MH17 auf Foto
      Liefert Satelliten-Aufnahme Beweis? (15.11.14)

      Gorbatschow: Westen hielt Versprechen nicht ein
      Sorge vor "neuem Kaltem Krieg" (8.11.14)

      Pech für Exxon - Segen für Arktis
      Sanktion gilt nun doch (30.09.14)

      Putin empfiehlt
      Verhandlungen über Status der Ost-Ukraine (31.08.14)

      Irrsinn contra Irrsinn
      Öl-Kooperation trotz Sanktions-Politik (8.08.14)

      Wirtschafts-Sanktionen gegen Rußland
      USA und EU Hand in Hand (29.07.14)

      Finanz-Krieg gegen Rußland
      50 Milliarden US-Dollar für Yukos-AktionärInnen? (28.07.14)

      Witz des Tages / Realsatire
      Newsweek Cover, 1.08.2014 (26.07.14)

      Wer schoß MH17 ab?
      Fakten und Indizien von russischer Seite (23.07.14)

      Abschuß der MH17 über der Ukraine
      Der Rauch lichtet sich (19.07.14)

      Passagiermaschine mit 298 Menschen an Bord abgeschossen
      Wer sind die Täter? (17.07.14)

      Imponiergehabe im Schwarzen Meer
      USA und Rußland riskieren Krieg (8.07.14)

      US-Söldner in der Ukraine
      Obamas Spiel mit dem Feuer (11.05.14)

      Telefonat Timoschenkos abgehört
      "...in den Kopf schießen" (25.03.14)

      Die Hintergründe der Gerichts-Farce
      gegen Chodorkowski (27.12.10)

      Ukraine
      Alles dieselbe Bagage (1.01.05)

 

neuronales Netzwerk