16.10.2004

Hunger
- tagtäglicher Mord
der Reichen an den Armen

Seit letztem Jahr wurde der Hunger weltweit weiter ausgebreitet. Es werden aktuell 842 Millionen Menschen der Mangelernährung überantwortet. Das sind rund zwei Millionen Menschen mehr als letztes Jahr.1

Traurig, aber unvermeidlich? Wer es wissen will, weiß: Auf diesem Planeten wird längst genug Nahrung für alle Menschen erzeugt. Jedes Jahr legt die UNO die Zahlen vor. Manche spenden etwas, wenige Reiche besonders auffällig, aber mit Bedacht so, daß sich an der Gesamtsituation nichts ändert. Jedes Jahr verhungern mehr Menschen. Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der UN-Menschenrechts- kommission, hat die Zahlen in einem aktuellen Report dieser Tage in Genf vorgelegt. Demnach stirbt alle fünf Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an Unterernährung. Dieses "tägliche Massaker" koste mehr Menschenleben als alle Kriege und Terroranschläge zusammen, beklagte Ziegler.

Auch an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammengenommen sterben weltweit weniger Menschen als am furchtbaren Hungertod. Obwohl Nahrungsmittelhilfen das Problem nicht lösen können und laut UNO nicht die Produktion der Lebensmittel, sondern deren Verteilung das Problem darstellt, zeigt der Rückgang der Hilfslieferungen2 den Zynismus und die Heuchelei der Mächtigen und der Regierungen der reichen Industrienationen. Die Nahrungsmittelhilfe weltweit ging von 15 Millionen Tonnen im Jahr 1999 auf 10 Millionen Tonnen im Jahr 2003 zurück. Als Grund werden ein Anstieg der Nahrungsmittelpreise oder ein schwächerer Dollar genannt, doch tatsächlich ging das Spendenaufkommen in Dollar gerechnet Jahr für Jahr zurück.

 

Ute Daniels

 

Anmerkungen:

1 Siehe hierzu auch unsere Artikel

      'Hunger - noch immer ein Thema' (31.03.04)

      'Dürre in der Sahel-Zone als Folge des Klimawandels?' (13.10.03)

      'Hunger' (30.07.03)

      '24.007 Menschenleben sind zu beklagen' (2.02.03)

2 Siehe hierzu auch unseren Artikel

      'Die alljährliche Hungerkatastrophe in Äthiopien' (8.06.03)

 

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