29.06.2007

UN warnt vor weiterer
Ausbreitung der Wüsten

Rückkopplung mit Klimakatastrophe

Als "größte ökologischen Herausforderung unserer Zeit" bezeichnet ein neuer Bericht der Vereinten Nationen die fortschreitende Ausbreitung der Wüsten. Rund zwei Milliarden Menschen oder ein Drittel der Weltbevölkerung seien potentiell von der Desertifikation betroffen, heißt es in dem Bericht. Täglich dehnen sich die Wüsten um rund 30.000 Hektar weiter aus. Dabei gehen 86 Millionen Tonnen fruchtbarer Boden durch Erosion verloren. Eine weiter Ausbreitung der Wüsten hat zugleich in einem Rückkopplungs-Effekt die beschleunigte Veränderung des globalen Klimas zur Folge.1

Bis zu 50 Millionen Menschen könnten in den kommenden zehn Jahren wegen der Veränderungen zu Flüchtlingen werden. Dieses Problem anzugehen, sei ein entscheidender Faktor bei der Anpassung an das veränderte Klima, sagte Professor Hans van Ginkel. Die AutorInnen des Berichts kritisierten, daß der Kampf gegen die Ausbreitung der Wüsten derzeit an zu geringen finanziellen Mittel scheitere. So hätten die Zusagen der Geberländer bei einer Konferenz der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung 1995 knapp 30 Prozent unter dem Bedarf der betroffenen Länder gelegen. Die Politik sei sich über den Ernst der Situation nicht im Klaren, sagte der Hauptautor der Studie, Zafar Adeel.

Wie so häufig ignorieren WissenschaftlerInnen in ihrer leider oft nur auf ein Themengebiet beschränkten Sicht die Funktionsweise der Politik. Als Ausführende wirtschaftlicher Interessen kann die Politik für Projekte, die keinen kurzfristigen Profit versprechen, allenfalls Alibi-Finanzmittel zur Verfügung stellen.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Anmerkungen

1 Siehe auch unsere Artikel:

      Wasser,
      globale Umweltzerstörung und Klimakatastrophe (14.05.07)

      Anstieg beim Kohlendioxidausstoß
      Seit Jahren nur leere Versprechen (2.04.07)

      Dürre in der Sahel-Zone
      als Folge des Klimawandels? (13.10.03)

 

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