10.11.2010

Todesstrafe
USA und Iran Seit an Seit

Vorbild Rom? Der Rechtsberater des US-Außen- ministeriums, Harold Koh erklärte am Dienstag gegenüber dem UN-Menschen- rechtsrat in Genf, die USA beabstichtigten nicht, die Todesstrafe abzuschaffen. Diese sei nach internationalem Recht erlaubt. Derweil wurden im Iran fünf Menschen legal ermordet. Bei den zum Tode verurteilten handelte es sich nach offiziellen Angaben um Drogenhändler.

Der rechtlich legalisierte Mord unter der Bezeichnung Todesstrafe wird weiterhin außer in den USA und im Iran auch in China und Saudi-Arabien, einem engen Verbündeten der USA, verübt. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden im Iran seit Beginn dieses Jahre mindestens 143 Menschen unter dem Vorwand einer Strafe ermordet.

Da die Regierung der USA für sich in Anspruch nimmt, die USA seien ein zivilisierter Staat, appellierten eine Reihe von Regierungen an die Obama-Administration, die Vollstreckung der Todesstrafe zu stoppen und diese möglichst abzuschaffen.

Vor über 30 Jahren waren die USA zivilisierter als heute: 1966 sprachen sich nur 42 Prozent der US-AmerikanerInnen für die Todesstrafe aus. Am 29. Juni 1972 erklärte der Oberste Gerichtshof vierzig Todesstrafengesetze für nichtig und setzte die Todesstrafe landesweit aus. Doch bereits 1976 wurde die Todesstrafe unter US-Präsident Gerald Ford wieder eingeführt. Der als liberal gehandelte US-Präsident James ("Jimmy") Carter, der 1976 gewählt wurde, beließ es dabei. Die legalisierten Morde per Hinrichtung wurden ab 1977 fortgesetzt.

 

REGENBOGEN NACHRICHTEN

 

Siehe auch unsere Artikel:

      Wegen angeblicher Gotteslästerung
      mit Todesstrafe bedroht (22.10.08)

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