21.03.2004

Radio Dreyeckland
wird abgewürgt

Einmal mehr wird der freie Sender 'Radio Dreyeckland', der aus der Anti-AKW-Bewegung hervorging, benachteiligt.

Gegenüber 'Radio Dreyeckland' wurde eine Verbesserung der unzureichenden Empfangsmöglichkeit im Freiburger Stadtgebiet seit Jahren immer wieder mit der Begründung verweigert, dies sei technisch nicht möglich. Dabei wurde die Frequenz des früheren Piratensenders, die den Radio-MacherInnen nach der Legalisierung 1988 zugeteilt worden war, von Jahr zu Jahr durch Einstrahlungen neuer Sender aus dem Elsaß und der Schweiz immer weiter verschlechtert. Und immer wieder bemühte sich 'Radio Dreyeckland' darum, für das Stadtgebiet Freiburg eine Verbesserung der vorhandenen Frequenz 102,3 Mhz oder einen Füllsender für das Stadtgebiet zu bekommen. Stets hieß es, dies sei "leider nicht möglich" - und zugleich erhielten 'Big FM', 'DeutschlandRadio' und 'Deutschlandfunk' Stadtfrequenzen.

Erst im Februar war in einem Gespräch bei der LfK (Landesanstalt für Kommunikation) in Stuttgart gegenüber Radio Dreyeckland versichert worden, eine weitere Frequenz in Freiburg sei unmöglich. Vor wenigen Tagen verkündete nun das 'Uni-Radio', daß es der LfK "nach langen Verhandlungen" gelungen sei, eine neue Radiofrequenz für Freiburg zu bekommen, auf der das 'Uni-Radio' stadtweit auf Sendung gehen könne.

Radio Dreyeckland fordert daher, daß die wunderbarerweise gefundene Frequenz zur Verbesserung der Empfangbarkeit des ältesten freien Radios der BRD genutzt wird. Außerdem fordert 'Radio Dreyeckland' nach wie vor eine Erhöhung der Leistung seines Senders Vogtsburg auf 5 KW, um die HörerInnen-Reichweite in Freiburg und Umgebung sowie im Markgräflerland zu erhöhen.

Wie sich sowohl während der Radiotour "Her mit den schönen Frequenzen" im Juni 2003 als auch während der Jahres- hauptversammlung des Freundeskreises von 'Radio Dreyeckland' zeigte, ist dies ein dringliches Anliegen vieler HörerInnen, die 'Radio Dreyeckland' mit handelsüblichen Geräten im Empfangsgebiet kaum hören können. Da die finanzielle Grundsicherung des Radios auf seinen HörerInnen beruht, ist es auch eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens des Senders, ob er empfangbar ist - ein Umstand, der offensichtlich für das 'Uni-Radio' nicht gilt.

Ganz offensichtlich wird der freie, nicht-kommerzielle Sender gegenüber unpolitischen und gegenüber kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Sendern benachteiligt. Und zudem wird ein Sender wie 'Big FM' mit Fördergeldern gehätschelt, wenn eine Schulklasse einen Blick ins Studio werfen darf, während die freien Radios für ihre Jugend-, ihre Aus- und Fortbildungs-Arbeit keinen müden Euro bekommen.

 

Klaus Schramm

 

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