16.08.2004

Artikel

Immer mehr
bei Montags-Demos

Protest gegen Sozialabbau wird immer massiver
90.000 bei den Montags-Demos

Auch das leichte Entgegenkommen, das "Rot-Grün" letzte Woche mit dem Rückruf von MinisterInnen aus dem Urlaub zelebrierte, funktioniert nicht. Offensichtlich greift die altbekannte Methode, ein kleines Überdruck-Ventil zu öffnen, um Dampf abzulassen und damit den Protesten zu einem Dämpfer zu verhelfen, nicht mehr. Von um so mehr Panik zeugen die Reaktionen unserer Polit-Darsteller - angefangen von Gerhard Schröder, dem es "wirklich übel" wird angesichts einer "Volksfront", über einen Klaus Uwe Benneter: "Politik der verbrannten Erde", einer naserümpfenden Angela Merkel: "völlig unpassend" bis zu einem Lothar Bisky, der seine historischen Kenntnisse offenbart und den "Kalten Krieg" in die Zeit vor WK II zurückverlegt.

Auch im Westen schließen immer mehr Menschen den Montags-Demos an. In Hamburg, Kassel, Saarbrücken und 13 nordrhein-westfälischen Städten, darunter Düsseldorf mit laut Polizei 600 und Bochum mit 400 TeilnehmerInnen, demonstrierten heute (nach Polizei-Angaben) insgesamt rund 6.000 Menschen. Die meisten DemonstrantInnen gegen Sozialabbau gingen in Leipzig (20.000) , Berlin (15.000) und Magdeburg (13.000) auf die Straßen. Bundesweit war in über 90 Städten zu Montags-Demos aufgerufen worden. In Halle gingen laut Polizei 5.500, in Chemnitz 5.000 und in Rostock 5.000, in Dessau 4.500 Menschen und in Gera 4.000 auf die Straßen.

 

Frank Bayer

 

Anmerkungen:
Siehe auch unsere Artikel
    'Die Wut wächst'
    Montags-Demonstrationen gegen Sozialabbau (10.08.04)
und
    'Bericht aus Senftenberg' (15.08.04)

 

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