Der Chefredakteur der 'Badischen Zeitung' zur FDP-Spendenaffaire
In einem Kommentar zur FDP-Spendenaffaire schrieb heute Thomas Hauser, Chefredakteur der 'Badischen Zeitung':
"Um sich differenzierter mit der Materie befassen zu können, muß man sich zunächst einmal von einem Trugbild verabschieden: Politik findet nicht im interessensfreien Raum statt. Abgeordnete sind zwar nach dem Gesetz nur ihrem Gewissen verantwortlich, das aber wird täglich von unterschiedlichsten Gruppierungen, Institutionen und Personen mehr oder weniger heftig bearbeitet und umworben. Die Grenzen zwischen notwendigem demokratischem Diskurs, fragwürdiger Beeinflussung und Bestechung sind manchmal fließend. Wobei die plumpe Bestechung eher zur Ausnahme gehört."
Thomas Hauser wäre sicherlich mit folgender Übersetzung nicht einverstanden:
Um sich differenzierter mit der Materie befassen zu können, muß man sich zunächst einmal von einem Trugbild verabschieden: Journalismus findet nicht im interessensfreien Raum statt. Chefredakteure sind zwar dem Berufsethos der gesellschaftlichen Neutralität verpflichtet und daher nur ihrem Gewissen verantwortlich, das aber wird täglich von unterschiedlichsten Gruppierungen, vom Verleger und von Anzeigenkunden mehr oder weniger heftig bearbeitet und umworben. Die Grenzen zwischen notwendigem journalistischem Diskurs, fragwürdiger Einflußnahme des Verlegers auf die Berichterstattung und Drohungen von Anzeigenkunden mit der Stornierung von Aufträgen sind manchmal fließend. Wobei plumpe Drohungen eher zur Ausnahme gehören.
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