An einem Wochenende kommen die beiden Onkel des kleinen Fritzle gleichzeitig zu Besuch. Der eine, Onkel Karl, ist streng religiös, der andere, Onkel Felix, ist Atheist. Onkel Karl meint mal wieder, seinen Bruder überzeugen zu müssen: "...dabei ist es doch so offensichtlich: Wie könnte es denn Geschöpfe geben ohne Schöpfer, einen Krug ohne den Töpfer, einen Apfel ohne Baum?" Onkel Felix fragt zurück: "Ach, und woher kommt dann Gott?" Fritzle, dessen Kindergartentante ihm gerade vor wenigen Tagen erklärt hat, daß jeder eine Mutter habe, springt sofort ein: "Das ist doch klar: Von seiner Mama!" Als alle Erwachsenen darüber lachen, wird Fritzle rot und schmollt. Seine Mutter will ihn beschwichtigen: "Aber Fritzle, Gott ist doch etwas Besonderes. Gott hat keine Mama." Fritzle, der schon ebenso gut auszuteilen wie einzustecken gelernt hat, gib trotzig zurück: "Woher willst du das wissen?" Seine Mutter: "Das wissen wir nicht, das ist unser Glaube. Und das sagt der Pfarrer."
Wenige Tage darauf kommt es knüppeldick für Fritzle. Der Pfarrer erzählt von Maria, der Mutter Gottes. Fritzle strahlt bis über beide Ohren. Es platzt aus ihm heraus: "Hab ich's doch gewußt, daß Gott auch eine Mama hat." Darauf der Pfarrer: "Nein Fritzle, die Mutter Gottes, das ist die Mutter von Jesus, dem Sohn Gottes" Fritzle legt die Stirn kraus: "Dann ist das die Frau von Gott?" Der Pfarrer: "Nein, nein, Gott hat keine Frau, er hat auch Maria erschaffen! Wir nennen Maria die Mutter Gottes, weil Jesus auch zugleich Gott ist." Fritzle denkt eine Weile nach und obwohl ihm schon leicht schwindlig ist, meint er: "Aber dann ist Maria doch die Mama Gottes!" Da sagt der Pfarrer: "Nein Fritzle, das verstehst Du noch nicht, da bist Du noch zu jung dazu!" Und Fritzle beginnt, am Verstand des Pfarrers zu zweifeln...
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