Hamburg (dpo). In Hamburg hat vor wenigen Tagen der erste homöopathische Klempnerbetrieb Deutschlands eröffnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Betrieben ("Schul-Klempnerei") verzichtet die homöopathisch arbeitende Firma bei Verstopfungen, tropfenden Wasserhähnen, Heizungslecks und anderen Schäden auf brutale mechanische Eingriffe und Chemikalien. Stattdessen verfolgen 'Hahnemann & Söhne' einen ganzheitlichen Ansatz.
"Immer mehr Menschen vertrauen ihren Körper der Homöopathie an, sind aber bei sanitären Problemen nach wie vor auf konventionelle Klempner angewiesen," erklärt Samuel Hahnemann, der Chef des noch jungen Betriebs, der sich schon jetzt vor Kunden kaum noch retten kann. "Diesen Menschen können wir nun endlich eine sanfte Alternative anbieten."
Statt bei einem Rohrbruch mit mechanischer Gewalt zu reagieren und mit Hilfe von Rohren, Zangen und Muskelkraft Schäden nur oberflächlich zu beheben, gehen homöopathische Klempner viel vorsichtiger vor. Hahnemann: "Man muß die gesamte Verrohrung als Organismus sehen. Man muß sich fragen: Warum tritt an dieser Stelle Wasser aus? Der homöopathische Klempner muß sich Zeit nehmen, auch wenn einem das Wasser bis zum Hals steht."
Auch verstopften Toiletten rücken die Alternativ-Handwerker von 'Hahnemann & Söhne' nicht mit Pümpel oder ätzenden Chemikalien zu Leibe. Stattdessen wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip, das besagt, daß Gleiches mit Gleichem geheilt wird, Flüssigbeton verschüttelt und mit Milchzucker verrieben. Denn erst im Verhältnis von 1:1.000.000.000 (Potenzierung) können diese Mittel, die in Form von Klobuli in die verstopfte Toilette geträufelt werden, ihre volle Kraft entfalten.
Zwar würden unmittelbar sichtbare Erfolge oft ausbleiben (Stichwort: Erstverschlimmerung), doch Hahnemann ist überzeugt, daß sein Ansatz langfristig zu einer nachhaltigeren Auflösung jener Blockaden führen wird, an denen die Toilette sicherlich auch mental leidet.
Sollte sich tatsächlich einmal trotz monatelanger homöopathischer Therapie einer sanitären Vorrichtung kein Erfolg einstellen, ist Hahnemann ganz pragmatisch. Er überweist KundenInnen dann gerne an den Klempnerkollegen Transmario, der große Erfolge mit Klo-Schüssler-Salzen sowie traditioneller chinesischer Medizin (TCM) zu erzielen vermag. Die Anwendung der TCM in der Klempnerei besteht nach Fachauskunft darin, Kunststoff-Abflußrohre durch die Röhrenknochen indischer Tiger zu ersetzen. Transmario ergänzt lächelnd: "Ich erkläre das meinen Kunden immer so: Pack den Tiger in das Rohr!"
Gastbeitrag:
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