16.02.2003

Kommentar

Es geht nur
um das Öl

Es gibt wirklich genügend humane Gründe, um den brutalen Diktator Saddam Hussein zu stürzen. Aber um Menschlichkeit geht es den Öl-Lobbyisten der Bush-Administration überhaupt nicht. Der ehemalige US-Außernminister Kissinger legte die Prioritäten bereits vor Jahrzehnten fest: "Das Öl sei zu wichtig, um es den Arabern zu lassen". Und seitdem wird in Medien gelogen, was das Zeug hält. Denn selbstverständlich hat Saddam Hussein nichts mit internationalem Terrorismus zu tun. Denn Saddam duldet keine Terrororganisation neben seiner eigenen. Die USA kontrollieren nicht nur die Medien und somit das, was wir täglich zu hören bekommen, sondern auch die Uno. So erklärte das US-Außenministerium; "Die Uno kann nur das tun, was die USA sie tun lassen!"

Die CIA putschte ihren Mitarbeiter und Freund Saddam an die Macht und rüstete ihn, zusammen mit westlichen Ländern, mit ABC-Waffen auf. Ob er seine eigenen Leute oder die Menschen im Iran mit Giftgas attackierte, interessierte in keiner Weise. Noch zwischen 1986 bis 1988 lieferten die USA sieben Anthraxstämme und Giftgas an ihren Freund Saddam schrieb das "Bulletin of the Atomic Scientists" im Jan/Feb. 2003, damit das Morden weitergehen konnte. Erst als Saddam den Ölpreis erhöhte, wurde er zum "Terroristen".

In kürzlich gesendeten Filmen zeigte "Arte" auf, dass die Amerikaner, die Saddam schon längst hätten beseitigen können, ihn dringend brauchen. Der "Bösewicht" war nötig, so der ehemalige US-Justizminister Ramsey Clark, um die gesamte Ölregion mit US-Militärstützpunkten zu überziehen. Diese Länder sind de facto besetzte Länder und so können die USA Ölfördermengen und Preise bestimmen. Und nun will die USA auch den Irak mit seinen Ölquellen übernehmen. Dazu muss das Land entvölkert und ihre lebenswichtigen Einrichtungen zerstört werden. Aus diesem Grunde setzten die USA ihren hochaktiven radioaktiven Müll als Geschosse ein. Das "abgereicherte Uran-238" ist mit Plutonium und anderen transuranischen Aktiniden verseucht. Die Geschosse verdampfen beim Aufprall und die hochgiftigen Substanzen die für Jahrmillionen strahlen, verseuchen alles Leben. Hunderttausende irakische Kinder entwickelten bereits Krebs und siechen dahin. Nach Angaben der Uno sind bereits über eine halbe Millionen Kinder durch mangelnde Medikamente und Umweltgifte gestorben. 460.000 US-Soldaten wurden im Irak eingesetzt. Über die Hälfte von ihnen ist krank und ein Drittel von ihnen starb oder sind lnvaliden.

86 Prozent aller Europäer sind gegen einen Krieg im Irak, berichtete kürzlich das ZDF. Doch das stört die demokratisch gewählten Volksvertreter in keiner Weise. Selbst dem Papst sind diese "Christen" zuwider, die unsere Söhne im Irak an der Seite unserer amerikanischen Freunde (Druschba, Druschba) im Wüstensand verbluten sehen wollen. So wird Tony Blair in angelsächsischen Zeitungen als Pudel dargestellt, der George W. Bush die Stiefel leckt. Und Bush sagt zu Blair: "Tony es reicht. Sie sind sauber!"

Der Weltkrieg gegen den Terrorismus ist in Wirklichkeit ein Rohstoffkrieg um das Öl und alle sogenannten "Beweise" die allerplumpesten Fälschungen. Der Krieg gegen den Terrorismus wurde von den USA genutzt, um weltweit Militärstützpunkte in der Nähe grosser Ölquellen in ganz Asien zu errichten. So forderte das "Defence Policy Board" des Pentagon, nach dem Sturz des Diktators Hussein auch gleich Saudi Arabien, den Iran und Venezuela mit zu "befreien". Zur Zeit putscht die CIA in Venezuela, um, so der einflußreiche US-Politiker Henry Hide, Lula da Silva in die Kniee zu zwingen. Doch Brasiliens gemäßigter Sozialdemokrat reagierte nicht wie gewünscht: Vor jubelnden Militärs verkündete er, Brasilien benötige Atombomben und weitreichende Raketen, denn man könne den USA nicht mit Steinschleudern entgegentreten. Brasilien erwäge die Kündigung des Atomwaffensperrvertrages. Auch Nordkorea droht mit einem nuklearen Erstschlag, nachdem ihnen gleiches von Bush und Rurnsfeld angedroht wurde. Und das "Bulletion of the Atomic Scientists" schrieb in einem Artikel (Jan/Feb. 2003,S. 22-23) "Everyone will want one", dass Dutzende Nationen ihr Land mit ABC-Waffen hochrüsten, um sich gegen die wahnsinnigen (so die Zeitschrift Max vom 14.8.2002) Bush, Rumsfeld und Co. zu wehren.

Bush betätigt sich als Wunderkerze in der Munitionskammer und die USA greifen zunehmend zu den Methoden Hitlers. So berichtete die ARD am 18.12.02 in "Das Massaker in Afghanistan", dort seien ca. 3.000 Taliban unter passiver und aktiver Hilfe amerikanischer Soldaten zu Tode gefoltert und ermordet werden. Wo, bitteschön, ist da der Unterschied zur SS?

Wenn die USA, die grössten Energieverschwender, weltweit morden und Öl plündern und uns Deutsche in einen Sack mit Terroristen stecken, weil wir ihre Kriege nicht finanzieren wollen, dann gibt es nur eine Konsequenz: Raus aus der NATO! Sechs Jahrzehnte nach dem 2. Weltkrieg sollten die Besatzungsmächte Deutschland endlich verlassen. Und wenn sich amerikanische Botschafter in die deutsche Innenpolitik einmischen, sollten sie, wie international üblich, ausgewiesen werden. Das Stiefellecken muss endlich aufhören! Denn Bush's Politik wird im Desaster enden. Arte berichtete kürzlich in einem Fernsehfilm "Generation voller Hass", dass arabische Jugendliche den Westen und insbesondere die USA, zutiefst hassen. Und "New Scientist" (21.09.O2, S.7) prophezeite uns eine "Explosion des Terrorismus". Ein Land, das über Atomkraftwerke verfügt, läßt sich nicht verteidigen. Weltweit läßt sich jedes Atomkraftwerk mit Panzerfaust, Rakete oder Grossflugzeug zerstören. Da sich in deutschen Reaktoren das tausendfache an Strahlung im Vergleich zu Tschernobyl befinden kann und die Bevölkerungsdichte zehn mal höher ist, bedeutet dies das Ende der Bundesrepublik. Sind daher die Politiker, die die Vernichtung Deutschlands erst möglich machten, nicht die grössten Terroristen?

 

Holger Strohm (z.Zt. in Portugal)

 

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