8.07.2004

Regenwälder weltweit
zur Hälfte vernichtet

Gleich wie wir die Frage beantworten, ob das Glas noch halb voll oder bereits halb leer sei, ob optimistisch oder pessimistisch - dies spielt für das weitere Leben auf unserem einzigen Planeten keine Rolle. Auch gegenüber einem Raucher, dem eben ein Lungenflügel entfernt wurden mußte, wäre eine solche Frage zynisch. Entscheidend ist dagegen, ob wir - ebenso wie ein Raucher - die Situation überhaupt als real erfassen. Falls ja, zeigt sich dies an den praktischen Konsequenzen.

Tatsächlich hat die Menschheit es geschafft, innerhalb von nur 40 Jahren weltweit die Hälfte der Regenwälder abzuholzen, zu verbrennen oder unter unzweckmäßigen Stauseen zu begraben. Die Menschheit? Zehn Prozent, die von der wahnsinnigen Gier nach Profit angesteckt sind oder sich zumindest als willfährige Mittäter schuldig machen, 90 Prozent, die nicht in der Lage sind, etwas dagegen zu tun oder nicht einmal wissen, daß ein Teil ihrer sich selbst als intelligent wähnenden Artgenossen den Ast absägen, auf dem nicht nur die Spezies homo "sapiens" sitzt.

Auch in Brasilien, wo noch ein großer Teil des ursprünglichen Amazonas-Urwaldes zu finden ist, geht die Vernichtung unter dem in den Massenmedien weltweit als links verkündeten Sozialdemokraten Lula da Silva munter weiter. Wie so oft haben sich Ankündigungen als Lug und Trug herausgestellt. Und ebenso wie bei der Urwald- vernichtung, spielt Lula da Silva seine Doppelrolle mit der Ankündigung eines Anbauverbots von Gen-Soja und der gleichzeitigen Umwandlung Brasiliens in ein Gen-Anbauland nach dem traurigen Beispiel Argentiniens.

 

Frank Bayer

 

Anmerkung:

Zur aktuellen Entwicklung des Gen-Soja-Anbaus in Brasilien siehe auch den Abschnitt am Ende des folgenden Artikels

Versicherungs-Konzerne
    schützen das Gen-Moratorium (5.07.04)

Siehe auch den Artikel

Brasilien setzt Amazonas-Zerstörung fort (15.08.03)

 

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