Hundert Tips für ein bewußteres Leben
Erste Fassung, 1979, von Martin Eisele
Was diese Liste will
Sie will Anregungen geben für alle, die nachhaltig leben wollen. Jede und jeder muß sich selbst überlegen, warum sie sinnvoll sind und muß für sich entscheiden, an welche Punkte sie oder er sich halten kann und will.
Was diese Liste nicht will
Sie will keine absoluten Forderungen stellen und sie will niemanden abschrecken. Niemand soll sagen: "Das ist ja doch nicht durchführbar, also wurstle ich weiter wie bisher." Klar, es ist schwer, aber zehn Punkte, an die ich mich halte, sind doch schon ein guter Anfang.
Haushalt allgemein
elektrischer Strom
- ans Licht-ausschalten denken beim Verlassen eines Raums
- Neonröhren oder Energiesparlampen einsetzen
- öfter mal an Kerzen denken (z.B. beim Abendessen)
- helle Wände, helle Einrichtung
- beim Einkauf von Elektrogeräten (soweit "unverzichtbar") auf den Energieverbrauch achten
- Kühlschrank auf 7°C einstellen (für tiefere Temperaturen ist das Eisfach oder die Tiefkühltruhe zuständig) und (ggf. bei älteren Geräten) Eisansatz abtauen
- nie warme Speisen in den Kühlschrank stellen
- Kühlschrank nie lange geöffnet lassen
Heizung (während der Heizperiode)
- in Wohnräumen Temperatur auf 18 bis 19°C (ein Grad Celsius weniger spart ca. 10 Prozent Heizenergie) andere Räume (Schlafzimmer) nur auf 15 bis 16°C
- warme Kleidung anziehen (auch in der Wohnung), nackte Füße wirken wahre Wunder
- Durchzug vermeiden (Ritzen abdichten)
- regelmäßig lüften, dabei 10 bis 15 Minuten auf Durchzug und die Fenster nie schräg stellen
- Heizkörper nicht verkleiden oder verstellen
- Thermostatventile einbauen (diese sind seit Jahren gesetzlich vorgeschrieben)
- Wände isolieren (nach Möglichkeit Außendämmung, Vorsicht bei Innendämmung !)
- über Nacht die Läden schließen (Fenster sind Wärmelöcher !)
- bei längerer Abwesenheit (z.B. Berufstätigkeit): Heizung runterdrehen
- nachts die Heizung absenken (dies läßt sich bei modernen Zentralheizungen oft automatisch regeln)
- Brennstoffverbrauch monatlich notieren
Kochen
- Gas statt Strom (benötigt rund zwei Drittel weniger Energie)
- bei Elektroplatten: Töpfe und Pfannen mit ebenem Boden und in der richtigen Größe verwenden
- Backofen und Kochstellen vor Ende der Back- oder Kochzeit abstellen
Ernährung
- beim Bauern, in der Gärtnerei oder im Naturkostladeneinkaufen und auf naturnahen Anbau achten
- unverarbeitete, natürliche Lebensmittel essen
- keine Fertigmahlzeiten
- keinen raffinierten Zucker
- keine Zuckerbackwaren, Schokolade, Bonbons u.ä.
- wenig Fett
- pflanzliche Öle statt tierische Fette
- wenig Fleisch essen (stattdessen: Milchprodukte, Sojaprodukte)
- Obst, Salat, Gemüse, Nüsse und Früchte essen
- keine Limonaden, sondern natürliche Fruchtsäfte
- kein weißes Mehl, keinen weißen Reis (stattdessen: Vollkornmehl, Getreideschrot, Vollkornreis etc.)
- Getreideprodukte, Joghurt, Kefir, Brot u.s.w. selbst herstellen
- Wildgemüse (z.B. Sauerampfer), Wildsalat (z.B. Löwenzahn, Brennessel), Wildbeeren, Kräuter sammeln
- eigenen Gartenbau treiben (sofern möglich)
Garten
- Obst, Gemüse, Salat, Gewürzkräuter für den Eigenbedarf anpflanzen (Sprossen, Gewürze u. Kresse gedeihen auch auf der Fensterbank)
- Obst und Gemüse einmachen oder einfrieren, Gewürzkräuter für den Winter einfrieren
- Küchen- und Gartenabfälle kompostieren
- keine Kunstdünger, Pestizide, Hebizide etc. verwenden
- zum Gießen Regenwasser sammeln
Körperpflege
- sich nicht bei laufendem Wasser und nur kalt waschen
- beim Zähneputzen nicht das Wasser laufen lassen
- kurz duschen statt baden (einmal baden entspricht dreimal duschen à 6 Minuten)
- keine Kosmetika, keine Haarfärbung, keine Sprays oder Deoroller verwenden
- sparsam mit Handreiniger, Duschgel, Shampoo, Zahncreme etc. umgehen
- Haare an der Luft trocknen lassen, nicht föhnen
- wer nicht jeden Tag duscht und nicht jeden Tag frische Unterwäsche anzieht, ist noch lange kein Schmutzfink!
Gesundheit
- mit Medikamenten äußerst sparsam umgehen
- Naturheilmittel verwenden
- nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen
- nicht rauchen
- wenig oder keinen Alkohol trinken
- Kräutertees trinken (nicht nur bei Krankheit - schmeckt gut und wirkt präventiv!)
- mindestens zweimal am Tag die Zähne putzen
- sich Bewegung verschaffen (Fahrrad fahren, Wandern, Gartenarbeit etc.)
- ausdauerbetonten, leichten Sport treiben
- auf harter Matratze schlafen
- regelmäßigen Tagesablauf - auch am Wochenende - einhalten (z.B. Schlafenszeiten)
Fortbewegung
- Fahrrad fahren
- öffentliche Verkehrsmittel benutzen
- Treppe statt Lift
- wenig Auto fahren und auf sparsameres Modell umsteigen
- freiwillig Tempolimits (100 auf der Autobahn, 90 auf der Landstraße) einhalten
- Fahrgemeinschaften (car sharing) bilden
- bei mehr als einer Minute Halt: Motor abstellen
- kein Vollgas geben und rationell schalten
- autofreie Wochenenden einschieben
- ganz auf das Auto verzichten
Freizeit- und Lebensgestaltung
- basteln, schreinern, zimmern, töpfern, batiken, malen, stricken, weben, schneidern,...
- statt gebundene Bücher Taschenbücher kaufen
- wenig TV schauen
- seine Zeit mit anderen verbringen
- gemeinsame Wanderungen oder Radtouren machen
- Urlaub in der näheren Umgebung machen und auf Flugreisen verzichten
- auf alte Gesellschaftsspiele statt Computerspiele zurückgreifen
- in Wohngemeinschaften leben
- Kontakt zu allen Leuten suchen und diese hundert Tips weiterverbreiten!!!
- sich diese 'hundert Tips' selbst auch mal wieder nach einer gewissen Zeit (Geburtstag, Neujahr,...) anschauen und sich weiterentwickeln
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