Auf dem Höhepunkt der BSE-Krise feuerte Bundeskanzler Schröder Agrarminister Funke und Gesundheitsministerin
Andrea Fischer. Am 29. November 2000 verkündete Schröder, die Krise
als Chance für eine Agrar-Wende nutzen zu wollen. Im Umgang mit dem Rinderwahn könne
Deutschland ein "Beispiele setzen für Europa" und "die Perspektive für eine andere, verbraucherfreundliche Landwirtschaft"
entwickeln. Er sprach seine viel zitierte Parole "Weg von den Agrarfabriken". Ein neues Ministerium für Landwirtschaft und
Verbraucherschutz wurde eingerichtet,
eine "grüne" Bundessprecherin an die Spitze gesetzt und das Publikum blieb überwiegend hoffnungsvoll und gläubig.
Immer noch hält sich in Deutschland hartnäckig das Gerücht, mit "Rot-Grün" sei Deutschland nun ökologischer Weltmeister
oder doch sicherlich Europameister. Doch weder in der Energiepolitik1, noch bei einer
Verkehrswende2 oder in Hinblick auf einen
Atom-Ausstieg3 kann Deutschland einem europäischen Vergleich standhalten. Auch bei der Entwicklung
der ökologischen Landwirtschaft fiel Deutschland vom zweiten Platz nach Österreich im Jahre 1993 auf den neunten Rang
zurück wie folgende Grafik zeigt:
Die Schweiz, Österreich, Italien, Finnland, Dänemark, Schweden, Großbritannien und Tschechien liegen deutlich vor
Deutschland beim Prozent-Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche. Selbst die Niederlande, Spanien oder
Frankreich haben längst bessere Wachstumsraten bei der Biolandwirtschaft.
Klaus Schramm
Anmerkungen:
1 Siehe auch unseren Artikel:
'EU weiter Richtung Klimakatastrophe
- Deutschland schlechtes Mittelfeld'
v. 7.12.2003
2 Siehe auch unseren Artikel
'Verkehrswende...' v. 5.06.2003
3 Siehe auch unseren Artikel
'Europäische Anti-Atom-Demo in Paris' v. 17.01.2004