24.01.2004

Agrar-Wende
Nichts als heiße Luft

Auf dem Höhepunkt der BSE-Krise feuerte Bundeskanzler Schröder Agrarminister Funke und Gesundheitsministerin Andrea Fischer. Am 29. November 2000 verkündete Schröder, die Krise als Chance für eine Agrar-Wende nutzen zu wollen. Im Umgang mit dem Rinderwahn könne Deutschland ein "Beispiele setzen für Europa" und "die Perspektive für eine andere, verbraucherfreundliche Landwirtschaft" entwickeln. Er sprach seine viel zitierte Parole "Weg von den Agrarfabriken". Ein neues Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurde eingerichtet, eine "grüne" Bundessprecherin an die Spitze gesetzt und das Publikum blieb überwiegend hoffnungsvoll und gläubig.

Immer noch hält sich in Deutschland hartnäckig das Gerücht, mit "Rot-Grün" sei Deutschland nun ökologischer Weltmeister oder doch sicherlich Europameister. Doch weder in der Energiepolitik1, noch bei einer Verkehrswende2 oder in Hinblick auf einen Atom-Ausstieg3 kann Deutschland einem europäischen Vergleich standhalten. Auch bei der Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft fiel Deutschland vom zweiten Platz nach Österreich im Jahre 1993 auf den neunten Rang zurück wie folgende Grafik zeigt:

Agrar-Wende in Europa

Die Schweiz, Österreich, Italien, Finnland, Dänemark, Schweden, Großbritannien und Tschechien liegen deutlich vor Deutschland beim Prozent-Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche. Selbst die Niederlande, Spanien oder Frankreich haben längst bessere Wachstumsraten bei der Biolandwirtschaft.

 

Klaus Schramm

 

Anmerkungen:

1 Siehe auch unseren Artikel:
    'EU weiter Richtung Klimakatastrophe
        - Deutschland schlechtes Mittelfeld' v. 7.12.2003

2 Siehe auch unseren Artikel
    'Verkehrswende...' v. 5.06.2003

3 Siehe auch unseren Artikel
    'Europäische Anti-Atom-Demo in Paris' v. 17.01.2004

 

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