Neue Studien belegen, was bisher auf Grund zu geringen Zahlenmaterials als nicht statistisch nachweisbar galt:
Signifikant erhöhte Anzahl von Krebs-Erkrankungen bei Kindern in der Umgebung von Atomkraftwerken
Bereits veröffentlichte Studien der letzten Jahre wie z.B. der 'Bayerische Krebsatlas 1979-83' enthielten Hinweise,
daß im Landkreis Augsburg (räumlich in der Abluftregion des AKW Gundremmingen) erhöhte Kinderkrebsraten aufgetreten sind.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte zwar davon Kenntnis, sah jedoch keinen Anlaß, tätig zu werden.
Diese Hinweise aus bereits veröffentlichten Studien wurden bisher entweder mit statistischen Methoden "verdünnt"
oder nicht zur Kenntnis genommen.
Die Ulmer Ärzteinitiative, Regionalgruppe der IPPNW, beauftragte Dr. Körblein vom Umweltinstitut München mit weiteren Untersuchungen. Die
statistische Auswertung ergab: Auch im erweiterten Datensatz (1983 - 1993) ist die kindliche Krebsrate im Umkreis der drei bayerischen
Atomkraftwerke hochsignifikant um 30,6 Prozent erhöht.
Die deutlichste Erhöhung zeigt sich am Standort des AKW Gundremmingen. In den drei Landkreisen Günzburg,
Dillingen und Augsburg- Land beträgt die Erhöhung der kindlichen Krebsrate 40 Prozent.
Klaus Schramm