Deutsch-französische Protestkundgebungen gegen Atomtransporte
AtomkraftgegnerInnen demonstrieren am 2. Juli (Termin noch unter Vorbehalt)
ab 18 Uhr am Bahnhof von Metz gegen einen Atommüllzug
Die Atomlobby kennt keine Grenzen, die Atomkraft- GegnerInnen auch nicht!
AKW-GegnerInnen aus Deutschland und Frankreich arbeiten bereits seit einigen
Jahren zusammen gegen die grenzüberschreitenden Atomtransporte und gegen die
Endlagerstätten im lothringischen Bure und im nieder- sächsischen Gorleben.
Aktuell planen sie zwei gemeinsame Aktionen gegen Atomtransporte. Eine davon
setzt am Anfang der "Brennstoff-Kette" an und richtet sich gegen einen
Transport von Uranhexafluorid, das der Herstellung von Brennstäben für
Atomkraftwerke dient. Die andere Aktion betrifft einen Transport
hochradioaktiver abgebrannter Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken zu
den Wiederaufarbeitungsanlagen La Hague in der Normandie und Sellafield an
der britischen Westküste.
Die Bahnstrecken werden regelmäßig von Atomtransporten befahren, die im
Falle eines Unfalls unabsehbare Folgen haben können. Etwa einmal im Monat
wird eine große Ladung Atommüll aus deutschen Atomkraftwerken nach la Hague
gebracht, um dort "aufgearbeitet" zu werden. In Wirklichkeit handelt es sich
bei der "Wiederaufarbeitung" um die Extraktion von Plutonium. Das extrem
giftige Plutonium hat zwei "Anwendungen", die beide katastrophale Folgen für
aktuelle und zukünftige Generationen haben: die Atombombe und die
Verarbeitung zu "MOX" (Uran-Plutonium-Mischoxid)-Brennstoff, der als
noch gefährlicherer und nicht weiter verwendbarer atomarer Abfall endet. Der
auf dem Reißbrett bereits existente neue deutsch-französische Reaktortyp EPR
(European Pressurized Reactor) soll zu 50 Prozent mit "MOX"-Brennstoff betrieben
werden. Eine Entscheidung über seinen Bau steht in Frankreich im Herbst
diesen Jahres an.
Das Problem des Verbleibs der atomaren Abfälle bleibt unlösbar. Dennoch
laufen auch in Deutschland, wo es im Unterschied zu Frankreich einen
"Atom-Ausstieg" gibt, die Atomkraftwerke ungehindert weiter und werden
in der "Restlaufzeit" noch einmal fast die gleiche Menge Atommüll
produzieren wie bisher.
Es ist höchste Zeit, die Sackgasse Atomkraft zu verlassen, die uns vergiftet
und zukünftigen Generationen in unvertretbarer Weise Lasten aufbürdet. Der
internationale Widerstand dagegen wird weitergehen, bis dieses Ziel erreicht
ist.
Die deutschen und französischen AtomkraftgegnerInnen laden ein, sich um
18h30 am ersten Transporttag im Juli am Bahnhof von Metz zu versammeln. Nach
dem derzeitigen Informationsstand wird das am 2. Juli sein. Aktuelle
Informationen hierzu unter:
www.atomplenum.de/stop-transports .
Deutsche und französische AtomkraftgegnerInnen stellen sich quer!
Pressekontakt:
Stéfan Scheloske: 05041 776880 (bis 1. Juli)
Markus Pflüger: 0172-7379388 (auch am Aktionstag)
Corinne François
(Réseau "Sortir du nucléaire" / frz. "Netzwerk Atomausstieg") : 0033 6 86 74 85 11
Ablauf der Aktionen gegen den Atommüllzug am 2.Juli 2003 (Aktionsdatum noch
unter Vorbehalt):
Es wird zwei Schwerpunkte geben:
- ab 18h: Protestversammlung am Bahnhof von Metz mit Flugblattverteilung,
Transparenten,.... Die Presse ist ab 18h30 eingeladen. Auswärtige
DemonstrantInnen werden ab 16h durch eine Vor-Ort-Präsenz empfangen.
- ab 21h bis Mitternacht bzw. open-end: Protestaktion entlang der
Bahnstrecke. Der genaue Treffpunkt wird noch auf der Internetseite bekannt
gegeben bzw. kann erfragt werden.