Der "grüne" Strom-Konzern und AKW-Betreiber EnBW ließ heute verlauten, er beabsichtige, die CASTOR-Transporte auf dem Neckar bis Ende August auszusetzen. Dies sei auch dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg mitgeteilt worden.
EnBW wies bei dieser Gelegenheit erneut darauf hin, daß seit Mitte Mai eine generelle Transport-Genehmigung des sogenannten Bundesamtes für kerntechnische Entsorgung vorliegt. Klar ist auch, daß das sogenannte Umwelt-Ministerium unter dem pseudo-grünen Franz Untersteller in seiner Funktion als "Atomaufsicht" weder die Lagerung von CASTOR-Behältern unter freiem Himmel (Siehe hierzu unseren Artikel v. 23.04.17) noch die hochriskanten Transporte per Schiff auf dem Neckar untersagen wird (Siehe hierzu unseren Artikel v. 26.06.17).
Die Gemeinde Neckarwestheim hat gegen den Neckar-CASTOR geklagt, in erster Instanz verloren und beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hiergegen Beschwerde eingelegt. Diese hat jedoch keine aufschiebende Wirkung. Jochen Winkler, Bürgermeister von Neckarwestheim, hatte bereits öffentlich darauf hingewiesen, daß weitere juristische Schritte erwogen werden. Er machte kürzlich erneut deutlich, daß jeder CASTOR-Transport von Obrigheim nach Neckarwestheim gegen den Willen der Gemeinde stattfinde.
Die seit der Stilllegung des AKW Obrigheim im Jahr 2005 (nach 37 Betriebsjahren) dort gelagerten 342 abgebrannten hochradioaktiven Brennelemente sollen nach den Plänen der EnBW in insgesamt 15 CASTOR-Behältern über den Neckar ins "Zwischen"-Lager des in Betrieb befindlichen baden-württembergischen AKW Neckarwestheim transportiert werden. Hierzu sind nach offiziellen Angaben fünf Fahrten mit jeweils drei CASTOR-Behältern geplant. Der erste dieser CASTOR-Transporte fand in Begleitung von Polizei-Hundertschaften, Hubschraubern und Polizei-Booten am 28. Juni statt. Blockade-Aktionen der Anti-AKW-Bewegung verursachten eine Verzögerung von insgesamt drei Stunden. (Siehe unsere beiden Artikel vom 28.06.: hier und hier).
In der 28. KW wurde der dritte CASTOR-Behälter für den zweiten Transport mit Atom-Müll befüllt. Die heutige Mitteilung von EnBW ist keineswegs bindend. Es ist durchaus möglich. daß es sich um eine Finte handelt und der zweite CASTOR-Transport noch vor September startet.
Wer sich weiter auf dem Laufenden halten möchte:
www.neckar-castorfrei.de
Dort gibt es auch die Möglichkeit, sich auf einen SMS-Alarmdienst einzutragen. Aktuelle Infos werden
so per SMS an das Mobil-Telefon gesendet.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Neckar-CASTOR: Der nächste
steht in Kürze bevor (6.06.17)
Neckar-CASTOR: Zweite Blockade
Schiff 3 Stunden verspätet am Ziel (28.06.17)
Neckar-CASTOR gestoppt
Blockade bei Bad Wimpfen (28.06.17)
Neckar-CASTOR: Alarm
Tag X offenbar am Mittwoch (27.06.17)
Hintergrund-Beitrag
Wie riskant ist der Neckar-CASTOR? (26.06.17)
Neckar-CASTOR: Alarm
Tag X steht kurz bevor (24.06.17)
Neckar-CASTOR
Transportgenehmigung erteilt (16.05.17)
CASTOR-Behälter unter freiem Himmel?
EnBW ohne jegliches Risiko-Bewußtsein (23.04.17)
Bundesweite Frühjahrs-Konferenz
der Anti-Atom-Initiativen (3.04.17)
Anti-AKW-Demo in Heilbronn
Auftakt zum CASTOR-Widerstand (4.03.17)
CASTOR-Transport auf dem Neckar geplant
Seltsame Probefahrt am 21. Februar (21.02.17)
Neckar-CASTOR: EnBW will
Schiffs-Transport testen (18.02.17)
Neckar-CASTOR: Protest-Aktion
auf Heilbronner Brücke (11.02.17)
Atommüll aus dem AKW Obrigheim
EnBW macht Reklame für CASTOR-Transport auf dem Neckar
(30.09.16)