30.03.2009

Anti-Atom-Demo
in Berlin am 5. September:
"Mal richtig abschalten"

Die deutsche Anti-Atom-Bewegung will in diesem Jahr, da der CASTOR-Transport ins Wendland ausfallen soll, am Samstag, 5. September, mit einem Treck nach Berlin und einer Großdemonstration ihrer Forderung nach einem sofortigen Atomausstieg Ausdruck verleihen.

Bürgerinitiativen und Umweltverbände haben heute Zeit, Ort und Motto der Demo beschlossen. Nach der starken Beteiligung von 17.000 Menschen an den CASTOR-Protesten im vergangenen Herbst, wird weiterhin die Aufgabe der Pläne für ein atomares Endlager in Gorleben gefordert. Unverändert fordert die Anti-Atom-Bewegung den sofortigen Ausstieg statt der von "Rot-Grün" im Jahr 2000 beschlossenen Bestands-Garantie für AKW in Deutschland, die als "Atomausstieg" zu verkaufen versucht wird.

Die OrganisatorInnen rechnen nach eigenen Angaben mit mehreren zehntausend TeilnehmerInnen bei der Aktion am Brandenburger Tor. Ausgangspunkt ist ein Treck, der am 30. August startet und über die weniger bekannten Brennpunkte Schacht Konrad, Asse II und Morsleben nach Berlin führt.

Vor 30 Jahren, am 30. März 1979, sorgten die Bauern und Bäuerinnen mit ihrem damaligen Treck nach Hannover schon einmal dafür, daß die Pläne der Atomwirtschaft durchkreuzt wurden. Hunderttausend Menschen demonstrierten in Hannover - in Harrisburg drohte der Super-GAU. Der damalige Ministerpräsident Ernst Albrecht, Vater der heutigen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, mußte 1979 erkennen: "Gorleben ist politisch nicht durchsetzbar."

Kerstin Rudek von der BI Umweltschutz Lüchow Dannenberg erklärt: "Mit dem Anti-Atom-Treck und der Demonstration am 5. September in Berlin werden wir ein starkes Zeichen gegen die Atomkraft setzen. Das Risiko von schweren Störfällen und die auch heute noch völlig ungelöste Lagerung des Atommülls müssen endlich zum Atomausstieg führen. Gorleben ist als Endlager für den anfallenden hochradioaktiven Atommüll nicht geeignet."

Monika Tietke von der Bäuerlichen Notgemeinschaft im Wendland stellt fest: "Nirgendwo in der Welt funktioniert ein Endlager. Morsleben droht einzustürzen, die Asse II säuft ab. Nach 30 Jahren trecken wir nach Berlin, damit die Atommüllproduktion endlich gestoppt wird. Provokant ist der Versuch des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel, SPD, trotz der Laugenzuflüsse den Salzstock Gorleben bei der Endlagersuche im Pool zu behalten."

"GAU in Harrisburg, Super-GAU in Tschernobyl, zahlreiche schwere AKW-Unfälle, die nur um Haaresbreite an einer Atom-Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Damit muß endlich Schluß sein. Was wir brauchen sind umweltfreundliche Erneuerbare Energien. Am 5. September werden wir das E.on, RWE, Vattenfall und EnBW in Berlin laut und deutlich klar machen," kündigt Dirk Seifert von der Umweltorganisation 'Robin Wood' an.

Neben den Bürgerinitiativen forderte am Montag auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eine Verlängerung des seit dem Jahr 2000 bestehenden Erkundungsstopps für Gorleben. Das Moratorium müsse über 2010 hinaus so lange verbindlich gelten, bis andere Standorte untersucht wurden, heißt es in einem in Hannover vorgelegten Forderungskatalog des DGB.

 

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