Gibt es Gott? Der Papst sagt ja; sein Beweis? Die Wunder. Andere widersprechen. Ihr Gegenbeweis? Oh Gott.
Gibt es al Qaida? Bush sagt ja; sein Beweis: "Neunzehn bekannte Hallodris haben am 11. September 2001, die Kinder hörten grad' die Geschichte von den Ziegen ...". Ich dagegen sage: Der 11. September war ein Wunder. Die Türme mit zwei Flugzeugen - das kleine Loch im Pentagon von einer so großen Maschine - die Flugüberwachung - alle Trümmer gleich weggeräumt auf nimmer Wiedersehen - die Passagierlisten unvollständig - das Flugzeug in Pennsylvania aufgelöst - keine Blackbox - kein Funkverkehr veröffentlicht: Das muß der Herrgott gewesen sein, oder der Teufel.
Gibt es al Qaida?
Die Prawda glaubt weder an Gott, noch an al Qaida. Wie will sie die Nicht-Existenz von al Qaida beweisen? Ihr Autor Joseph John Hrevnack hat es versucht. Vor dem 11. September hätten US-Bürger nie von al Qaida gehört. Al Qaida sei lediglich ein Sammelbegriff für US-feindliche Terrroristen. Von den vielen Verdächtigen wurden nur wenige wegen geringfügiger Delikte gefaßt. Niemand habe je die Verantwortung für die Anschläge
übernommen. Das Videotape von bin Laden sei akustisch unbrauchbar und als Beweismittel untauglich, weil Bush mit bin Laden geschäftlich liiert war. Der Widerstand in Afghanistan und im Irak wäre viel stärker, gäbe es al Qaida so, wie Bush uns diese Organisation ausmalt. Al Qaida sei ein roter Hering, eine falsche Spur zur Rechtfertigung der US-Kriege. Hrevnack schließt: "Der Kaiser ist nackt und rennt mit einem großen Ölfaß
unterm Arm über den Hof."
Aber es gab die Anschläge von Madrid. Brendan O'Neill von Spiked-online ist einer norwegischen al-Qaida-Spur nachgegangen. Er hat die Pressemeldungen geprüft: CNN, Intel, Christian Broadcasting Network und Sunday Times; sie taugen alle nichts. Das angebliche Beweisdokument belege keine al-Qaida-Beteiligung. Knut Mellenthin von der jungen Welt meint ergänzend: "Wenn Islamisten es für zweckmäßig gehalten hätten, in Europa Bomben in Züge oder auch, wie ihnen als Absicht immer wieder unterstellt wird, in Einkaufsstraßen zu plazieren, hätten sie es schon längst getan - zumal, wenn sie sich, wie behauptet wird, auf ein weltweites Netzwerk stützen könnten."
Jason Burke vom britischen Observer schreibt unter der Überschrift "Al Qaida ist eine weltweite Terrororganisation": "Nein... Heute ist die in Afghanistan aufgebaute Struktur zerstört und bin Laden und seine Verbündeten wurden zerstreut, festgenommen oder getötet. Islamische Militanz hat keine zentrale Anlaufstelle mehr. Aber die al-Qaida-Weltsicht, der "al-Qaidismus", wächst täglich. Die radikale internationalistische Ideologie - unterstützt von anti-westlicher, antizionistischer und antisemitischer Rhetorik - hat viele Anhänger ...
Sie handeln im Stil von al Qaida, aber sie sind nur im weitesten Sinne Teil von al Qaida."
Das könnte stimmen, zumal Osama bin Laden lange nichts von sich hat hören lassen. Doch ein Urs Gehringer kann das Londoner International Institute for Strategic Studies zitieren. Da al-Qaida für seinen global angelegten Kampf über beschränkte Offensivkräfte verfüge, müsse Osama bin Laden zwar vermehrt auf lokale Gruppen zurückgreifen. "Doch spielen erfahrene al-Qaida-Mittelsmänner in der Planung, logistischen Beratung und Finanzierung weiterhin eine Schlüsselrolle." Bin Ladens Netzwerk präsentiere sich auch fast drei Jahre nach Beginn des von den USA geführten Krieges gegen den Terror als "lebensfähig und effektiv". Die Madrider
Anschläge seien der Beweis, daß al Qaida sich "völlig erholt, seinen Blick scharf auf die USA und seine engsten westlichen Alliierten in Europa ausgerichtet" habe. Dies werde sich mittelfristig kaum ändern. Von den 20.000 Kämpfern, die bin Ladens Terrorcamps zwischen 1996 und 2001 durchlaufen haben, seien erst 2.000 eliminiert worden. Osama bin Laden habe zudem schon einen Nachfolger. Er heiße Musab al-Zarqawi.
Einen dürfte das Londoner Institut nicht erschüttern: Mathias Bröckers, der weder Gott noch Teufel fürchtet. Er hat die Ethymologie des Organisationsnamens erforscht. "Al Qaida" sei eine Erfindung des Westens. Weder seien Manifeste oder Bekennerschreiben unter diesem Namen bekannt, noch habe Osama bin Laden, ihr vermeintlicher Chef, ihn selbst verwendet. "Al Qaida" bedeute in mehreren arabischen Ländern nichts anderes als "Toilettenschüssel". Die Kinder würden sich totlachen, wenn sie das Wort hören.
Al Qaida gibt es nicht! Gott, gib' ein Zeichen, und laß' alle Toilettenschüsseln verschwinden!
Thomas Immanuel Steinberg
www.steinbergrecherche.com
Quellen:
Joseph John Hrevnack
Brendan O'Neill
Knut Mellenthin
Jason Burke
Urs Gehriger
Mathias Bröckers
Dank an Gerhard Wendebourg für Hinweise.