Nothilfe für vom Erdbeben betroffene Kooperativen
FESACORA, der Verband von Agrarreformkooperativen, mit dem die Kaffeekampagne El Salvador und die MITKA (Mittelamerika Import GmbH) seit
acht Jahren zusammen- arbeiten, hat die internationale Solidarität um Unterstützung gebeten.
Nach offiziellen Angaben sind rund 150.000 Erdbebenopfer in 12 Massenlagern untergebracht.
Nach sehr vorläufigen Schätzungen des zuständigen Ministeriums belaufen sich die Erdbebenschäden in der salvadorianischen Landwirtschaft auf
100 Millionen US-Dollar. Nach derselben Quelle wurden mindestens 400 Hektar Kaffeeplantagen verschüttet. Der Präsident des salvadorianischen
Kaffeerates versichert, die Ernte habe keinen großen Schaden erlitten, weil sie zum Zeitpunkt des Erdbebens am 13. Januar bereits zu einem
Gutteil eingebracht gewesen sei. Immerhin weist er darauf hin, dass die Cordillera de Balsamo (die Küstenkordillere im Westen des Landes),
eines der am stärksten betroffenen Gebiete, auch eine der wichtigsten Kaffeezonen des Landes sei und dass viele der dort vom Erdbeben betroffenen
Menschen nicht in ihre Dörfer und Weiler zurückkehren werden.
Die vorläufige Bilanz von FESACORA sieht weit düsterer aus. Viele ihrer 160 Mitglieds-Kooperativen, vor allem Kaffee-Kooperativen, befinden sich in den
Bergregionen der am schwersten betroffenen Departements Ahuachapán, Sonsonate, La Libertad und Usulután. Bis zum 18. Januar sind in der
FESACORA-Zentrale in San Salvador Tote in den folgenden Kooperativen gemeldet worden: Bagatela (Usulután), Las Lajas (Sonsonate), San Luis
Talpa (La Paz), Agua Fria (Municipio Colón), San Antonio (Municipio Comasagua), El Transito (Minisipio Talnique) und Aruba (Municipio Jayaque) -
die vier letztgenannten Municipios liegen alle im Departement La Libertad.
In 35 Kooperativen, aus denen FESACORA bis dahin Nachrichten erhalten hatte, sind 15 bis 100 Prozent der Wohnhäuser zerstört worden (in den
meisten Fällen über 70 Prozent).
In Las Colinas (Ahuachapán), der Kooperative, aus der unser La Cortadora-Kaffee zuletzt kam, wurden sämtliche Häuser zerstört, 101 Familien sind betroffen.
In Entre Ríos (Ahuachapán), von wo der La Cortadora in diesem Jahr kommen soll, sind 30 Prozent der Häuser zerstört, 50 Familien betroffen.
Aus La Lajas kam mehrere Jahre lang der Kaffee La Cortadora. Eine von der Kaffeekampagne organisierte Delegation hielt sich noch Anfang
Januar in der Freizeiteinrichtung der Kooperative, Lajamaya am Coatepeque-See auf. Lajamaya ist zu 40 Prozent zerstört; 136 Wohnhäuser,
ungefähr die Hälfte sind ganz zerstört, die andere Hälfte beschädigt. Das Beneficio hat das Erdbeben weitgehend intakt überstanden. In der Panik
wurden ca. 80 Personen verletzt. Am Samstag des Erdbebens war Zahltag. Die meisten Leute waren in der Kooperativen-Zentrale. Ein zu Hause
gelassenes Kleinkind wurde unter den Trümmern seines Wohnhauses begraben und ist tot.
Am 18. Januar hat FESACORA auf der Grundlage dieser vorläufigen Daten internationale Hilfsorganisationen um Unterstützung für 2.000 Familien in
den betroffenen Kooperativen gebeten. Für provisorische Hütten aus Holz und Wellblech werden 1.530 Colones pro Einheit veranschlagt. Für einen
Satz Matratzen, Leintücher, Handtücher, Kerzen und Streichhölzer 829 Colones pro Familie, für ein Paket mit grundnahrungsmitteln für 14 Tage
(Öl, Bohnen, Reis, Mais, Zucker, Salz) 301 Colones pro Familie. Pro Familie macht das 2.660 Colones (ca. 600 DM).
Die Kaffekampagne El Salvador, die MITKA und Liberatíon e.V. Karlsruhe schließen sich dieser Bitte an und bitten um Spenden, die an FESACORA
weitergeleitet werden.
Konto:
Informationsstelle El Salvador
Konto-Nr.: 332276507
Postbank Köln, BLZ 370 100 50
(Falls Spendenquittung erwünscht, bitte unbedingt Stichworte "Kaffee / Erdbeben" vermerken.
Kontakt:
Kaffeekampagne El Salvador, c/o Dritte Welt Haus Frankfurt, Falkstr. 74, 60487 Frankfurt a.M.
Liberatíon, c/o Gewerbehof, Steinstr. 23, 76133 Karlsruhe
MITKA GmbH, Nernstweg 32, 22765 Hamburg