22.02.2004

Artikel

Einspruch gegen Patent
auf Weizen

Die Umweltorganisation 'Kein Patent auf Leben' legte am Freitag Einspruch beim Europäischen Patentamt in München gegen die Patentierung von Weizen-Saatgut ein. Das Patent, das dem Monsanto-Konzern im Mai 2003 erteilt wurde, erstreckt sich auf die gesamte Wertschöpfungskette der indischen Weizensorte Nap Hal. Bei dieser Weizen-Sorte handelt es sich nicht etwa um genmanipulierten Weizen, für dessen Patentierung Monsanto gewisse - strittige - Argumente ins Spiel bringen könnte. Bei dieser Patentierung handelt es sich um einen willkürlichen Akt von Bio-Piraterie.

Der Einspruch beim Europäischen Patentamt wird von mehreren Umwelt- und entwicklungspolitischen Organisationen wie der 'BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie' und dem Umweltinstitut München unterstützt. Gregor Kaiser von der BUKO-Kampagne kommentiert: "Während bei der Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention in Malaysia nur debattiert wird, schaffen die Patentämter Fakten. Ein Patent nach dem anderen wird auf Pflanzen, Tiere oder deren Gene erteilt. Das Wissen der indischen Kleinbauern wird mißbraucht, Patentgesetze werden gedehnt wie Gummi. Und nur, damit sich Monsanto und anderen transnationale Unternehmen die genetischen >>Ressourcen<< aneignen können." Auch Minister Jürgen Trittin wird kritisiert, da er in den fünf Jahren seiner bisherigen Amtszeit jegliche Intervention für ein Verbot der Patentierung von Leben vermissen ließ.

 

Ute Daniels

 

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