Castor-Strahlung 17 mal höher als angenommen
Am Castor-Bahnhof bei Dannenberg haben die Umweltschutz- organisationen Greenpeace, Robin Wood und die
Fachgruppe „Radioaktivität“ der Bürgerinitiative (BI) gemeinsame Strahlenmessungen während des
Verladevorgangs der sechs HAW 20/28 Behälter aus der französischen WAA La Hague durchgeführt. Eine
vorläufige Auswertung der Messdaten widerlege zweifelsfrei die von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit
(GRS) und dem Bundesumweltministerium (BMU) vertretene Aussage, dass die Strahlenintensität in einer
Entfernung von 10 - 20 m von den Behältern bereits soweit abgenommen habe, dass sie mit der natürlichen
Strahlung vergleichbar sei.
Die Messungen von Mittwochabend dieser Woche ergeben in 24 m Entfernung eine um den Faktor 3,4 erhöhte
Gammastrahlung im Vergleich zum Mittel der natürlichen Strahlenintensität. Legt man diesen Werten das offiziell
vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gemessene Strahlenspektrum zugrunde, demnach die Gammastrahlung
20 % und die Neutronenstrahlung 80% von der Gesamtstrahlung ausmachen, so ergibt sich eine Summe der
Gesamtstrahlung aus den Castorbehältern, die 17mal so hoch liegt, wie von GRS und BMU im Vorfeld
behauptet.
Obwohl die Bestätigung für die Neutronenstrahlungswerte der aktuellen Messungen noch ausstehe, könne sich
an diesem Messergebnis nichts Wesentliches mehr ändern, betont der Dipl.-Physiker Udo Jentzsch von der BI
Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. BI-Sprecher Edler mahnt politische Konsequenzen an: „Wie kann eine
Regierung von der Bevölkerung erwarten, dass sie sich an hanebüchen begründete Demonstrationsverbote hält,
wenn sich die seit 25 Jahren in die Welt posaunte angebliche „Ungefährlichkeit“ der Atomenergie jedesmal
wieder als reine Verharmlosungstaktik entpuppt.“
Pressemitteilung der BI Lüchow-Dannenberg