2.04.2001

CASTOR
Strahlung 17 mal höher

Castor-Strahlung 17 mal höher als angenommen

Am Castor-Bahnhof bei Dannenberg haben die Umweltschutz- organisationen Greenpeace, Robin Wood und die Fachgruppe „Radioaktivität“ der Bürgerinitiative (BI) gemeinsame Strahlenmessungen während des Verladevorgangs der sechs HAW 20/28 Behälter aus der französischen WAA La Hague durchgeführt. Eine vorläufige Auswertung der Messdaten widerlege zweifelsfrei die von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) und dem Bundesumweltministerium (BMU) vertretene Aussage, dass die Strahlenintensität in einer Entfernung von 10 - 20 m von den Behältern bereits soweit abgenommen habe, dass sie mit der natürlichen Strahlung vergleichbar sei.

Die Messungen von Mittwochabend dieser Woche ergeben in 24 m Entfernung eine um den Faktor 3,4 erhöhte Gammastrahlung im Vergleich zum Mittel der natürlichen Strahlenintensität. Legt man diesen Werten das offiziell vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gemessene Strahlenspektrum zugrunde, demnach die Gammastrahlung 20 % und die Neutronenstrahlung 80% von der Gesamtstrahlung ausmachen, so ergibt sich eine Summe der Gesamtstrahlung aus den Castorbehältern, die 17mal so hoch liegt, wie von GRS und BMU im Vorfeld behauptet.

Obwohl die Bestätigung für die Neutronenstrahlungswerte der aktuellen Messungen noch ausstehe, könne sich an diesem Messergebnis nichts Wesentliches mehr ändern, betont der Dipl.-Physiker Udo Jentzsch von der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. BI-Sprecher Edler mahnt politische Konsequenzen an: „Wie kann eine Regierung von der Bevölkerung erwarten, dass sie sich an hanebüchen begründete Demonstrationsverbote hält, wenn sich die seit 25 Jahren in die Welt posaunte angebliche „Ungefährlichkeit“ der Atomenergie jedesmal wieder als reine Verharmlosungstaktik entpuppt.“

 

Pressemitteilung der BI Lüchow-Dannenberg

 

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