Die Grünen sind erledigt

Die schwarz-grüne Karte ist gezogen

Die Grünen sind erledigt. Gerade haben sie einen Krieg geführt und ihren Haustyrannen Auschwitz relativieren lassen. Sie verarmen Alte und Kranke und terrorisieren Arbeitslose. Sie schieben Flüchtlinge genauso unmenschlich ab wie die Kohl-Regierung. Und der letzte Coup in dieser Folge: Ein Pro- Atom-Konsens mit der Atommafia. Eine Bestandsgarantie für die heutigen AKW. Durch Tricksereien mit Strommengen können besonders profitable AKW in Wahrheit noch rund 40 Jahre laufen. Ein besonderes rot-grünes Geschenk ans Atomkapital sind die atomaren Zwischenlager an jedem AKW. Dazu: Neue AKW wie den Euro-Reaktor (EPR) von Siemens-Framatome, Atombombenmaterial in Garching, Atomexporte, wiedererneuerbare Energien so bedeutend wie Dreck unterm Fingernagel und ab Mitte des Jahrhunderts die Kernfusion. Ausstieg? Modernisierung und Ausbau der Atomenergie!

Dazu eine Vorsitzende, die die Partei verdient hat. Röstel und Radcke waren nur Übergangsfiguren, bis die Parteibasis rechts genug war. Renate Künast, die für kein Thema steht, sich aber Bündnisse mit der CDU vorstellen kann und MigrantInnen nach ökonomischer Nützlichkeit für Deutschland einwandern lassen will. Fritz Kuhns Wahl bedeutet die strategische Option »Schwarz-Grün« für 2002. Kuhn ist seit den Achtzigern der härteste Verfechter einer möglichen Koalition der Grünen mit der CDU. Er hatte stets eine offene Flanke für Braun-Grün: Rep-Stimmen für grüne Anträge im baden-württembergischen Landtag. Kuhn setzte Alfred Mechtersheimer (heute Führer der rechtsextremen Deutschland-Bewegung) als grünen Bundestagskandidaten durch und förderte rechte AbtreibungsgegnerInnen und Schwulenhasser.

Die Wahl von Fritz Kuhn heißt: Die Grünen haben Schiß vor der Bundestagswahl. Existenzgefährdung. Die rot-grüne Koalition ist unsicher. Kuhns Strategie in Baden-Württemberg, autoritär und stromlinienförmig durchgesetzt, brachte bei den Gemeinderatswahlen 1999 den Verlust von 25 bis 30 Prozent aller Gemeinderats- und Kreistagsmandate. Kuhn, der Verkäufer, verramscht die Grünen als wertlose Restposten: Sommerschlußverkauf.

Die Grünen stehen für eine kapitalfreundliche, extrem asoziale kleine Fraktion des Bürgertums und können nun sogar von der FDP links überholt werden. Ihre Existenz hängt nur noch von ihrem Koalitionswert für SPD und CDU ab. Da allerdings sind sie unschlagbar - billig.

20 Jahre Grüne und jetzt ernsthaft in Konkurrenz zur FDP! Was für ein Niedergang!

Jutta Ditfurth

(Die ehemalige Bundessprecherin der Grünen gehörte 1991 zu den Mitbegründern der »Ökologischen Linken«. Im August erscheint ihr Buch »Das waren die Grünen«)

 

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