21.06.2004

EdF beschließt
neuen Reaktor-Standort

EPR-Reaktor soll in Frankreich gebaut werden

Der französische Strom-Gigant EdF (Électricité de France) will am morgigen Dienstag, 22.06., über den Standort für einen neuen EPR-Demonstrations-Reaktor entscheiden. Laut französischen Anti-Atom-Initiativen wird die Wahl mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem bestehenden Kraftwerks-"Park" des AKW Penly bei Rouen fallen. Der neue Euro-Reaktor EPR (European Pressurized Reactor) von SiemensFramatome und Areva wird vielfach mit der von vielen erwarteten und befürchteten Renaissance der Atomtechnologie in Zusammenhang gebracht. Die für Investoren heute überaus unattraktiven Amortisationszeiten von über 20 Jahren bei AKWs sollen dabei durch EU-Finanzmittel aus dem EURATOM-Topf überbrückt werden.

Die lange erwartete Entscheidung wurde von der EdF am Freitag als Bestandteil der Tagesordnung einer Aufsichtsratssitzung am 22. Juni bekannt gegeben. Vorstandsvorsitzender François Roussely erklärte gegenüber dem TV-Sender RTL, daß "am 22. Juni der Bau eines neuen Atomkraftwerks beschlossen" werde. Auf Nachfrage von AFP erläuterte ein Sprecher, daß es sich darum handle, den Standort für den EPR-Demonstrations-Reaktor festzulegen.

Mehrere Standorte seien untersucht worden; darunter die AKW-Standorte Penly und Gravelines. Bereits vor einem Monat hatte der französische Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy bei der EdF wegen einem Treffen angefragt, um "noch vor dem Sommer" Konstruktionspläne vorgelegt zu bekommen.

Der neue Reaktor-Typ, dessen Kosten auf 3,2 Milliarden Euro geschätzt werden, ist dafür vorgesehen, die 58 in Betrieb befindlichen Reaktoren an den 19 AKW-Standorten in Frankreich nach und nach zu ersetzen.

 

Adriana Ascoli

 

Anmerkungen:

    Siehe auch unsere Artikel
    Tausende bei europäischer Anti-Atom-Demo in Paris
    (17.01.04)

    Abschluß-Kundgebung der Anti-Atom-Tour in Frankreich
    (25.05.04)

 

neuronales Netzwerk