14.06.2004

Kommentar

60 Prozent
sind nicht schlecht

Nach den vorläufigen Auszählungs-Ergebnissen von heute Nacht liegt die Wahlenthaltung bei rund 60 Prozent. Bei der letzten Europa-Wahl 1999 waren es noch 55 Prozent. Selbstverständlich ist daraus nicht ersichtlich, wie hoch der Anteil derer ist, die sich von diesem trostlosen Theater abwenden, weil sie ihre Hoffnungen auf eine Demokratisierung der offiziellen europäischen Institutionen begraben haben. ...wieviele gerade der Wahl zu einem Parlament bewußt fernbleiben, das allzu offensichtlich nur der Bemäntelung eines völligen Demokratie-Mangels dienen soll.

Sicherlich wäre hier ein aktiver Boykott erfrischender und klarer gewesen. Doch um einen solchen Boykott wie bei der letzten Bundestagswahl zu organisieren, fehlen uns - noch - die Kräfte. Lediglich zum Boykott aufzurufen oder zur Abgabe ungültiger Stimmzettel und sich dann über die Beteiligung selbstgefällige Spekulationen hinzugeben, fanden wir auch langweilig. Dazu gab es mit der Kandidatur einiger Linker wie Tobias Pflüger, Sahra Wagenknecht, der DKP oder der PSG zwar keinerlei Versuchung, unsere Stimmen in einer Urne zu begraben, jedoch leichte Hemmungen, diesen mit einem Boykott-Aufruf (ähnlich wie W.W.) vors Schienbein zu treten.

Deshalb kündigen wir auch sicherheitshalber gleich heute an, daß wir uns zur Bundestagswahl 2006 - so sie nicht schon vorzeitig stattfinden wird - wieder an eine Boykott-Kampagne nach dem Muster von www.wahlboykott2002.de begeben wollen. Wer Ideen hierzu hat, ist eingeladen, diese einzubringen.

 

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