Manche wollen uns einreden, wir müßten "unseren" Atommüll von "den Franzosen" zurücknehmen. Die Franzosen, die sie meinen, ist die Cogema, die
Betreiberfirma der WAA in La Hague. Und mit "unserem" Atommüll meinen sie den radioaktiven Abfall der Atomkraftwerke. Es sind dieselben,
die den Betreibern der Atomkraftwerke eine Laufzeit weit über die ursprünglich geplante hinaus garantieren wollen, dies frivol als "Ausstieg" bezeichnen
und noch mal soviel Atommüll über uns bringen wollen, wie bereits in über 30 Jahren produziert wurde.
Hören wir uns doch mal an, was unsere französischen Freunde dazu meinen:
Réseau Sortir du Nucléaire
Fédération de 613 associations
9 rue Dumenge - F-69004 LYON
Presseerklärung :
Die 4. Generalversammlung des französischen Netzwerks für den
Atomausstieg (Réseau Sortir du Nucléaire) fand am letzten Januar-Wochenende
in Rennes statt. Während dieser Generalversammlung,
bekräftigte das Netzwerk zuallererst feierlich seine Solidarität mit 14
angeklagten Greenpeace- Aktivsten. Diese hatten das skandalöse
Atommüllgeschäft öffentlich anklagt, in dem sie sich ihm in den Weg
stellten. Ab morgen ruft es seine Mitgliedsorganisationen auf, durch
Faxe an das Gericht in Cherbourg die Kopie des einstimmigen Antrags
einzureichen. Es ruft außerdem zu symbolischen Aktionen am 2.2. 2001 um
14 Uhr vor Gerichten (auch dem in Cherbourg) auf. Es geht darum, daß die
öffentliche Meinung und die Verantwortlichen im Staat Stellung beziehen
müssen zu diesem Strafprozeß der Atomindustrie gegen ihre Gegner, der
das Ziel hat, sie mundtot zu machen.
An diesen zwei Tagen, hat das Netzwerk für den Atomausstieg seine
Strategie für 2001 und seine Perspektiven für 2002 definiert. Die 85
Vertreter der Mitgliedsorganisationen, die die Anti-Atom-Bewegung
repräsentieren, haben folgende Orientierungspunkte festgelegt :
- März 2001 : Aufruf an die Mitgliedsorganisationen entlang der
Transportstrecke zwischen Deutschland und Frankreich gegen die
Wiederaufnahme des Atommüllgeschäfts (mit abgebrannten
Brennstäben, Mox und Plutonium) zu demonstrieren.
- 23 bis 29 April 2001 : zweite landesweite Initiativen- Woche "Atomausstieg"
mit zahlreichen dezentralen Aktionen zum 15. Jahrestag
der Reaktorkatastrophe von Tchernobyl.
- 21 bis 29 Juli 2001 : Ein Zusammenarbeiten aller Atomkraftgegner, um die
aktuelle Sackgasse der Atommüllentsorgung zu bekräftigen und die falsche
und gefährliche Lösung der Tiefenendlagerung ,die in Bure (Lothringen)
geplant ist, zu publik zu machen.
- 21 Oktober 2001 : Das Netzwerk Atomausstieg ruft alle Bewegungen,
Vereinen, Parteien und Bürgern zu einem landesweiten Kundgebungstag "AUSSTIEG AUS
DEM ATOMZEITALTER" an 3 ausgewählten Standorten auf, um
die überkommene Energie zu verlassen und das dritte Jahrtausend in einer
Welt ohne neue Atomabfälle zu beginnen, ohne Klimaerwärmung und für eine
nachhaltige Entwicklung.
- In Übereinstimmung mit den deutschen und italienischen Delegationen die
bei der GV anwesend waren, wurde die Idee einer internationalen
Demonstration am 27.4.2002 in Strasbourg angenommen.
Nach der Aufgabe der Endlagersuche im Granit, der deutschen
Ausstiegsankündigung, der Ankündigung der französischen Regierung eines
Energieversorgungsplans, müssen die Jahre 2001 und 2002 zur einzigen
Lösung, die es Frankreich erlaubt, in eine nachhaltige Entwicklung
einzusteigen, führen :
DEM AUSSTIEG AUS DER ATOMENERGIE.