Verbindung zu Gen-Milch deutlich gemacht
Greenpeace hatte sich ein Gen-Mais-Feld in unmittelbarer Nähe eines Naturschutzgebietes vorgenommen. Bei Brunow, Märkisch-Oderland, wird auf vier Hektar ohne Rücksicht auf die Gen-Kontaminierung das Futter für Milchkühe produziert, deren Absonderungen dann als »Landliebe« auf den Markt kommen.
Wie gewohnt ist die Aktion von Greenpeace optimal für die Presse inszeniert. "Wir werden einen kleinen Teil des Gen-Mais-Feldes ernten und zum Molkerei-Konzerns Campina nach Heilbronn bringen", sagt Alexander Hissting, Gen-Experte von Greenpeace. Über 70 Prozent der Deutschen lehne genmanipulierte Lebensmittel ab. Auf dem Feld aber werde Gen-Mais angebaut, und der Bauer sei ein Milch-Lieferant für Campina, einem der drei größten deutschen Milch verarbeitenden Unternehmen. Campina bringt ihre Produkte unter der Marke »Landliebe« in die Regale. "Für diese Produkte werden Gen-Mais und Gen-Soja angebaut", erklärt Hissting. "Den Konzernen ist der Wunsch der Verbraucher egal. Campina und andere Großmolkereien müssen ihren Lieferanten verbieten, Gen-Mais zu verfüttern."
Viele Konzerne reagieren rechtzeitig auf den drohenden Image-Verlust, den ihnen Aktionen von Greenpeace bescheren. Campina hat nun bereits seit über einem Jahr nach verschiedenen anderen Aktionen von Greenpeace ein dickes Fell bewiesen.1
Mit dieser Protest-Aktion wurde Brandenburg bereits zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen von einer Anti-GMO-Aktion "heimgesucht". Am 30. Juli2 hatten rund 400 AktivistInnen des bundesweiten Netzwerks "Gendreck weg" bei Badingen ein Gen-Mais-Feld trotz Bewachung durch Polizei-Hundertschaften gestürmt. Brandenburg ist nicht umsonst das Ziel vieler UmweltschützerInnen: Dort wird allein rund die Hälfte des in Deutschland noch von Ministerin Künast zugelassenen Gen-Mais angebaut.
Solveig Brendel
Anmerkungen
1 Siehe auch unseren Artikel:
»Landliebe« ist Genfood (3.03.06)
2 Siehe auch unseren Artikel:
Anti-GMO-Aktion in Brandenburg (31.07.06)