1.09.2003

Auch in Neuseeland:
Mehrheit für Verlängerung
des Gen-Moratoriums

Die neuseeländische Premierministerin Helen Clark wird in der britischen Presse als modern gepriesen, löste fast einen Skandal aus, weil sie zu einem Empfang bei ihrer Commonwealth-Chefin Elizabeth Windsor, genannt Queen Elizabeth II., im schwarzen Hosenanzug erschien und geht nach eigenem Bekunden regelmäßig ins Fitness-Studio. Und sie will den NeuseeländerInnen die Segnungen der "Grünen Gentechnik" angedeihen lassen.

Wie so manche anderen Gentechnik-BefürworterInnen in Regierungsämtern weltweit regiert sie bereits in der zweiten Legislaturperiode, gehörte vor Urzeiten zur Opposition gegen den Vietnamkrieg und rückte Neuseeland wieder näher an die USA heran (obwohl atomwaffenbestückte US-amerikanische Kriegsschiffe nach wie vor nicht in neuseeländische Häfen einlaufen dürfen), indem sie neuseeländische Einheiten mit in den Afghanistan-Krieg entsendete. Und noch eine Parallele. Mit der Wahrheit nimmt sie's nicht so genau. Nachdem es nicht mehr zu leugnen war, gab sie zu, daß ein von ihr für einen Wohltätigkeitsbasar gespendetes Bild, das sie als eigenes Werk ausgegeben hatte, von einem bekannten Künstler stammte.

Bereits bei Meinungumfragen Mitte letzten Jahres lehnten 62 Prozent der NeuseeländerInnen die Freigabe gentechnisch manipulierter Pflanzen ab. Doch nach aktuellen Umfragen stimmen inzwischen 68 Prozent für eine Verlängerung des dreijährigen neuseeländischen Gen-Moratoriums, das am 29. Oktober abläuft. Premierministerin Helen Clark will das Moratorium dennoch nicht verlängern.

 

Adriana Ascoli

 

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