27.04.2003

Dokumentation

aus einem
Interview mit Ex-NABU-Präsident
Jochen Flasbarth

Der bisherige NABU-Präsident Jochen Flasbarth gab den verbandeigenen Mitglieder-Magazin 'Naturschutz heute' für die aktuelle Ausgabe (2/03) ein Interview. Hintergrund: Er wechselt auf den Job des Abteilungsleiters im Bundesministerium seines alten Freundes Jürgen Trittin.

NABU-Magazin: In der Abteilung Naturschutz ist auch die so genannte Grüne Gentechnik angesiedelt. Ist der Einstieg in die Gentech-Landwirtschaft überhaupt noch zu verhindern?

Jochen Flasbarth: Ich habe insgesamt den Verdacht, dass bislang weder die Mehrzahl der Naturschutzbehörden noch die Naturschutzverbände ausreichend erkannt haben, welche Gefahren und welche große Herausforderung da auf den Naturschutz zukommen.

NABU-Magazin: Was heißt das?

Jochen Flasbarth: Bislang steht überwiegend die rote Gentechnik - also in der Medizin - mit ihren ethischen Gesichtspunkten im Zentrum der öffentlichen Debatte. Das ist wichtig, beantwortet aber nicht die Frage nach dem potenziellen Nutzen und den Gefahren der Grünen Gentechnik. Es geht hier einerseits um die Sicherstellung eines sicheren Nebeneinanders von gentechnischer Landwirtschaft einerseits und konventioneller oder ökologischer Landwirtschaft andererseits. Wenn es nicht gelingt, Ökobauern vor gentechnischen Verunreinigungen zu schützen, können wir alle Bemühungen um die Ausweitung des Ökolandbaus vergessen.

(Hervorhebung: Klaus Schramm)
Kommentar: Da wissen wir wenigstens, was auf uns zukommt.

 

Klaus Schramm

 

 

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