Im vergangenen Jahr war auf dem zentralen Versuchfeld Endingen ein
gentechnischer Freilandversuch geplant.
Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) hatte sich mit Vehemenz gegen
diesen Gen-Mais-Versuch engagiert. So fand, nicht zuletzt wegen des Drucks
der Umweltschützer, der Versuch im Jahr 2000 nicht statt. Doch aufgeschoben
ist nicht aufgehoben, und so schrieb der BUND
auch in diesem Jahr wieder an Frau Ministerin Gerdi Staiblin. Sachte wurde
auch an die erfolgreiche Ackerbesetzung in Buggingen erinnert.
BSE und Rinderwahn sind nicht zuletzt die Folgen einer zunehmenden
Industrialisierung und Naturferne der Landwirtschaft. Die Spitze der
Industrialisierung der Landwirtschaft allerdings ist die Gentechnik. Hier
werden Artgrenzen überschritten und Antibiotikagene in den Mais eingebaut.
Es besteht die Gefahr, dass spritzmittelresistente Superunkräuter durch
Auskreuzung entstehen. Zum Gen-Mais kommen genmanipulierte Tiere und am Ende
dieser Entwicklung steht dann das jetzt „geschaffene“ Mischwesen
Schwein-Mensch.
Das Risiko der Gen-Mais-Versuche tragen die Konsumenten und im Zweifelsfall
haben wieder die Landwirte den Ärger, wie jetzt aktuell in Sachen BSE, und
nicht die Agrochemiekonzerne.
Mit Schreiben vom 13.2.01 ließ Frau Staiblin jetzt den BUND-Brief beantworten.
Auch im Wahljahr 2001 wird es keinen Gen-Mais-Versuch in Endingen geben. Dem
Wunsch des BUND auf diesen unnötigen Versuch dauerhaft zu verzichten wurde
leider nicht entsprochen. So bleibt die Frage offen, ob in einem
„Nichtwahljahr“ vielleicht doch dann irgendwann ein Freisetzungsversuch in
Endingen erfolgen wird.
Diese Entscheidung wird aber nicht nur auf dem Versuchsfeld Endingen
getroffen, sondern auch an den Ladentheken, wo die Menschen gentechnisch
produzierte Lebensmittel ablehnen.
Barbara Schmidt