Die globale Nummer Eins im Rüstungs-Geschäft ist Lockheed Martin. Der US-amerikanische Rüstungs- und Technologiekonzern mit Hauptsitz in Bethesda (Maryland) hat im zweiten Quartal 2007 Umsatz und Gewinn deutlich steigern können. Der Umsatz wuchs um 7 Prozent auf 10,65 Milliarden US-Dollar (7,7 Milliarden Euro). Der operative Gewinn kletterte um 31 Prozent auf 1,23 Milliarden US-Dollar (880 Millionen Euro). Der Nettogewinn stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 34 Prozent auf 778 Millionen US-Dollar (562 Millionen Euro).
Profitabelster Geschäftsbereich mit einer Gewinnmarge von 13,3 Prozent war das Segment "Electronic Systems", das unter anderem die Herstellung von Patriot-Flugabwehrsystemen (Phased Array Tracking Radar to Intercept On Target) umfaßt, die auch von der deutschen Bundeswehr genutzt werden. Den meisten Umsatz - 3,14 Milliarden Euro - erzielte Lockheed Martin mit dem Verkauf von Kampfjets, darunter Maschinen vom Typ F-16 (12 Stück) und F-22 (7 Stück). Rückläufig war lediglich der Umsatz im Bereich "Space Systems", wo im zweiten Quartal 2,07 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro) eingenommen wurden (minus 2 Prozent).
Auf den Plätzen zwei und drei finden sich die beiden US-amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzerne Boeing und Northrop Grumman.
Boeing konnte den größten Gewinnzuwachs vermelden. Insgesamt setzte der Konzern im zweiten Quartal 17,03 Milliarden US-Dollar (12,32 Milliarden Euro) um, der Nettogewinn betrug 1,05 Milliarden US-Dollar (760 Millionen Euro).
Die Sparte "Integrated Defense Systems" (IDS), in der die Rüstungs- und Raumfahrt-Aktivitäten des Konzerns mit Sitz in Chicago (Illinois) zusammengefaßt sind, verdreifachte die Erlöse im Jahresvergleich nahezu: Statt 308 Millionen (2. Quartal 2006) stehen als operativer Gewinn diesmal 854 Millionen US-Dollar (618 Millionen Euro) in der Quartalsbilanz. Die Umsätze kletterten um 2,7 Prozent auf 7,98 Milliarden US-Dollar (5,77 Milliarden Euro). Die Gewinnspanne im operativen Geschäft verbesserte sich um 6,7 Punkte auf 10,7 Prozent.
Das Geschäft mit militärischem Fluggerät und Waffensystemen wurde vor allem durch höhere Absätze des Kampf-Jets F-15E Strike Eagle und von Chinook-Transporthubschraubern angekurbelt. Den größten Umsatzsprung innerhalb der IDS-Sparte von Boeing machte jedoch der Bereich "Support Systems", der um 8 Prozent auf 1,62 Milliarden US-Dollar (1,16 Milliarden Euro) zulegte. Der operative Gewinn sank hier allerdings um 11 Prozent auf 192 Millionen US-Dollar (139 Millionen Euro). Der Umsatz im Bereich "Network & Space Systems" stagnierte mit 2,94 Milliarden US-Dollar (2,13 Milliarden Euro) auf dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres. Zum Space-Systems-Bereich gehört inzwischen auch die United Launch Alliance (ULA), ein Joint Venture von Boeing und Lockheed Martin, das Starts von Delta- und Atlas-Trägerraketen managed und Aufträge hauptsächlich von der US-Regierung erhält.
Interessant ist diese Entwicklung insbesondere mit Blick darauf, daß Boeing sich in direkter Konkurrenz zum ebenfalls erheblich mit verdeckten zivil-militärischen Quersubventionen aus Steuergeldern unterstüzten europäischen Rüstungskonzen EADS befindet.
Northrop Grumman ist der drittgrößter Auftraggeber der US-Regierung und zugleich Lieferant des US-Kriegsministeriums nach Lockheed Martin und Boeing. Der Umsatz kletterte um 4 Prozent auf 7,93 Milliarden US-Dollar (5,74 Milliarden Euro), der operative Gewinn um 9 Prozent auf 744 Millionen US-Dollar (538 Millionen Euro). Der Konzern konnte den Gewinn im zweiten Quartal um rund 7 Prozent auf 460 Millionen US-Dollar (333 Millionen Euro) steigern.
Northrop Grumman mit Hauptsitz in Los Angeles (Kalifornien) ist anders als Lockheed Martin auch im Schiffssektor aktiv. Zu den bekanntesten Rüstungsprodukten des Unternehmens zählen die atomgetriebenen Flugzeugträger der Nimitz-Klasse sowie der Tarnkappenbomber B-2.
Umsatzrückgänge in den Segmenten "Ships" (minus 5 Prozent) und "Aerospace" (minus 6 Prozent) konnte Northrop Grumman mit einem 15-prozentigen Zuwachs im Segment "Information & Services" mehr als kompensieren. Insgesamt wurden in diesem Bereich 3,24 Milliarden US-Dollar (2,34 Milliarden Euro) umgesetzt. Zum Geschäftsbereich gehört auch das neue Werk für militärische Hochenergie-Lasersysteme, das Northrop Grumman Anfang 2007 in Kalifornien eröffnete. Für den US-Bundesstaat Virginia (2-Milliarden-Dollar-Auftrag) und das San Diego County (650 Millionen Dollar) baut Northrop Grumman derzeit neue IT-Infrastrukturen auf, in New York ist das Unternehmen am Aufbau eines Breitbandfunknetzes für Behördenzwecke beteiligt (500 Millionen Dollar).
Die drei Konzerne im Vergleich (in Millionen US-Dollar):
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UMSATZ
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GEWINN
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Lockheed Martin
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10.650
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778
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Boeing
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17.030
|
1.050
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Northrop Grumman
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7.930
|
460
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