20.01.2001

Interview mit Bauer Müller aus Altdorf

grün
- Farbe der Hoffnung?

Heute berichtete auch die Badische Zeitung (Titelseite und Seite 25) über die sensationellen grünen Eier von Altdorf. Klaus Schramm von Netzwerk Regenbogen, der ebenfalls in Altdorf wohnt, führte ein Interview mit Bauer Müller.

K.S.: Herr Müller, dürfen wir uns die Eier mal anschauen, die jetzt solchen Wirbel ausgelöst haben?

Helmut Müller: Ja gerne, schauen Sie (er führt uns in die Küche und vergißt vor Aufregung, den Kühschrank zu schließen), diese Eier sind nicht so groß wie die anderen. Hier dieses (er zeigt auf eines von zwölf grünen Eiern, die offensichtlich nicht künstlich gefärbt sind) ist das kleinste, das wir zuerst vor ungefähr einer Woche gefunden haben. Sie sind allmählich größer geworden und das zeigt, daß es Eier von einer jungen Henne sind.

K.S.: Haben Sie denn selbst eines dieser Eier gegessen?

Helmut Müller: Ja, sie schmecken nicht anders. Der Dotter ist genauso gelb wie der unserer anderen Eier. Allerdings ist auch die innere Schale, die Eihaut grün.

K.S.: Und Sie haben sie auch verkauft?

Helmut Müller: Nein, das stand falsch in der BZ.

K.S.: Waren denn schon Wissenschaftler da, um das Phänomen aufzuklären?

Helmut Müller: Nein, bisher nicht. Das wird wohl noch kommen. Ich wäre auch bereit, das Huhn, wir wissen allerdings noch nicht sicher, welches die grünen Eier legt, zur Verfügung zu stellen, um es untersuchen zu lassen.

K.S.: Was bekommen die Hühner denn zu fressen?

Helmut Müller: Die bekommen nur natürliches Futter - nichts zugekauftes. Nicht daß Sie meinen, es sei vielleicht BSE (fügt er lachend hinzu). Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen, wie gut es unsere Hühner haben. (Er führt uns in den Hof.) Schauen Sie, teilweise bekommen sie Ackersalat, teilweise eigenes Getreide und hier, das ist eine Mischung aus Kartoffeln, Haferflocken und anderen Zutaten, die meine Frau für die Hühner selbst mischt. Meine Frau kümmert sich mehrmals am Tag um die Hühner - wie um Kinder. Wir verwenden kein Kraftfutter und kein Legemehl. Wir haben selbst alles, was wir brauchen. Bis vor ein paar Jahren hatten wir noch Rinder, Pferde und etliche Schweine - das mußten wir alles aufgeben, weil wir inzwischen zu alt sind. Jetzt haben wir nur noch ein paar wenige Schweine für den Eigenbedarf.
Schauen Sie, (er zeigt auf eine Stelle, wo gerade eine Gruppe Hühner sitzt - insgesamt sind es rund 40 Tiere, darunter zwei Hähne, "Guller" auf badisch.) hier können sie scharren und ein Staubbad nehmen. Das machen sie besonders gern. Sie können hier überall im Hof herumlaufen (der Hof hat rund 200 Quadratmeter) und dort hinten (er zeigt auf ein offenes Tor) können sie rüber auf die Wiese (, die fast die Größe eines Fußballplatzes hat und wie der Hof eingezäunt ist). Leider aber wird die Wiese bald überbaut, denn hier soll ein Neubaugebiet hin.

K.S.: Und wenn Sie die Wiese einfach nicht verkaufen?

Helmut Müller: Nein, nein, wir haben zwar sonst noch einiges Land, auch Weinberge. Aber die Wiese hier ist nur zugepachtet.

K.S.: Haben Sie denn gar keine Erklärung für die grüne Färbung der Eier?

Helmut Müller: Nein, das wüßten wir selber gerne. Es haben schon welche gemeint, es seien vielleicht Fasaneneier, aber die sind gesprenkelt - und außerdem kann das nicht sein. Wir haben hier keinen Fasan (er lacht) und die Eier liegen bei den anderen Hühnereiern.

K.S.: Ja, dann vielen Dank für das Gespräch.

Helmut Müller: Nichts zu danken. Und: Schönes Wochenende.

 

neuronales Netzwerk