3.03.2003

Hiriam Häfeles Kurzkolumne

...eine entsetzliche Sekkatur

Auf vielfachen Wunsch insbesondere aus Baden eine Übersetzung in den als "Hochdeutsch" titulierten niedersächsischen Dialekt: hier klicken.

H.H.:
Heit hanni mr ebbes ganz schwierigs uffglade: Wie kohsch witzig iebr ebbes schreibe, des witzig sei will, aber schoh lang nemme witzig isch ? S hot joh schoh dr alte Goethe nemme witzig gfunde: "Wie froh will ich sein, wenn die Narren künftigen Dienstag abend zur Ruhe gebracht werden. Es ist eine entsetzliche Sekkatur, andere toll zu sehen, wenn man nicht selbst angesteckt ist." Abbr s isch joh net bloß dees: Im Fasching, in dr Fasnet, im Karneval moinet se drzu noh emmer, se misstets mit de Kabbaredischda uffnämme ond Witzle iebr d Poliddigr mache. Die Witzle sinn dann so zoahlos ond bleed, dasde frogsch, wanns jezz schlemmr isch: Wenn se goischtraich sei wellet oder vellig narret - des hoist toll - des hoist besinnungslos send ? Ois gibbt oim wenigschdns noh Ufftrieb: S werred emmr wenigr. Noi, net wäge moinr liabe Ruh! Abbr hischtorisch gsäah: Emmr wennd Zeite schlächtr worre sin, ischs an Fasnet toller zuganga. Denket amol an dia Zeite, wo in Europa d Peschtilenz romgange isch, do waret dia "tollen Tage" am dollschte. Wennd Leit am wenigschde Hoffnung henn, flichtet se sich am eheschde in de Taumel. Karneval isch Opium firrs Volk, kenndsch doh moine. Abbr die letschde Johr isch die Beteiligung ginauso wia bei denne Love Parades zrickgange - doh kenntsch grad Mut fasse...

 

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