Eine Arbeitsgruppe der Abteilung für Klinische Chemie des Klinikums der FU Berlin veröffentlicht aufsehenerregende
Ergebnisse. In Versuchsreihen wurden verschiedene menschliche Zell-Typen elektromagnetischen Feldern
unterschiedlicher Frequenz ausgesetzt. Die Wissenschaftler um K. Schlatterer, R. Tauber und R. Fitzner erzielten
bei der Bestrahlung von Zellen der menschlichen
Promyelozyten- zellinie HL 60 mit einem kontinuierlichen 1800-MHz-Feld bei 37 °C signifikante Ergebnisse: In den
Erbgut-Trägern, den Chromosomen, wurde eine hohe Zahl von DNA- Doppelstrangbrüchen gemessen. Dies ist bislang
kein Beweis, aber ein Hinweis auf eine erhöhte Empfindlichkeit bestimmter Zellen gegenüber elektromagnetischen
Feldern. Vermutet wird als Ursache eine Veränderung bei den Reparatur-Enzymen.
Diese Forschungsergebnisse sind als gewichtige Hinweise zu werten, daß elektromagnetische Felder wie bei
Mobilfunk und Handys das menschliche Erbgut schädigen und Krebs1 erzeugen. Um sichere Aussagen
treffen zu können, müssen die Versuche jedoch zunächst von anderen Forschergruppen wiederholt werden, wobei
sich zeigen muß, ob sie als reproduzierbar angesehen werden können.
Petra Willaredt
Anmerkungen:
1 Siehe auch unseren Artikel
'Handys und Augenkrebs' v. 25.01.01