22.03.2003

Aufruf und Hintergrund-Info

Demo gegen die
Todesfirma in Oberndorf

Samstag, den 22. März 2003, in Oberndorf a.N.

Programm

10.00 Uhr

Auftaktkundgebung vor Heckler&Koch (H&K), Oberndorf-Lindenhof:

RednerInnen sind:
- Christa Lörcher, ehemalige MdB (SPD)
- Jürgen Grässlin, Bundessprecher DFG-VK, RIB,
Sprecher Deutsches Aktionsnetz Kleinwaffen Stoppen (DAKS)

11.00 Uhr

Demonstration (mit Krücken) gegen den Krieg

12.00 Uhr

Friedens- und Kulturprogramm, Schuhmarktplatz Oberndorf
- Ernst-Ludwig Iskenius, Arzt (Refugio - Kontaktstelle für traumatisierte Flüchtlinge, IPPNW)
- Pfarrer Pfandler, Mühlen am Neckar

25 regionale und überregionale Friedens- und Menschenrechtsorganisationen rufen zur Demo in Oberdorf auf.

Warum gerade in der Kleinstadt am Neckar, wenige Kilometer südlich von Stuttgart ?

Dort ist der Sitz der Firma Heckler&Koch. Rund zehn Prozent aller durch Kleinwaffen auf den Schlachtfeldern dieser Welt Getöteten gehen auf das Konto von Heckler&Koch. Kleinwaffen sind kein Randthema. Mehr Menschen werden durch Kleinwaffen getötet als durch Bomben und alles andere Kriegsmaterial. Gerade durch den Irak-Krieg bekommt diese bereits seit Monaten geplanten Demo beklemmende Aktualität: Sowohl die US Army als auch die Soldaten Saddam Husseins bedienen sich der aus Oberndorf stammenden Todes-Technologie.

Mit nur 700 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 130 Millionen Euro ist der schwäbische Waffenbauer zwar ein mittelständisches Unternehmen. Dennoch Heckler&Koch bei der Lizenzvergabe im Handfeuerwaffenbereich weltweit führend.

Seit 1959 baut Heckler&Koch das Schnellfeuergewehr G3. Rund zehn Millionen dieser Gewehre, die von Heckler&Koch und ihren 15 ausländischen Lizenznehmern produziert werden, sind im tödlichen Einsatz. Lizenzen gingen unter anderem an den Iran, die Türkei, Saudi-Arabien und die Philippinen. Über weitere Lizenzvergaben gelangten G-3-Gewehre auch nach Afrika, wo sie bei fast allen Kriegen eingesetzt worden sind. Unzählige Menschen sind durch G-3-Beschuß verkrüppelt worden.

Das Rüstungs-Informations-Büro, RIB, befürchtet, daß mit dem Nachfolgegewehr G36 eine Neuauflage des unrühmlichen Siegeszugs des G3 folgen könnte. »Erste Rüstungsexporte und die Lizenzvergabe an Spanien lassen eine ähnliche Entwicklung befürchten«, meint Jürgen Grässlin, Sprecher des in Freiburg ansässigen »Deutschen Aktionsnetzes Kleinwaffen Stoppen« (DAKS). Mit der Demonstration wolle man »deutlich machen, daß kein anderes deutsches Unternehmen durch seine Produkte so viele Tote zu verantworten hat wie Heckler&Koch, die aktive Beihilfe zum Massenmord leisten«, so Grässlin.

Die Oberndorfer Waffenschmiede ist nicht nur Hauptlieferant der Bundeswehr - ein Fünftel ihres Umsatzes erzielt sie mit der Ausrüstung der britischen Armee und der US-Army. So ist Heckler&Koch zusammen mit einem US-Konsortium an der Produktion der neuen Handfeuerwaffe der US-Army, der »Objective Individual Combat Weapon« (OICW), beteiligt, die künftig bei Interventionen der US-Streitkräfte eingesetzt werden soll.

 

 

 

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