Akamai, Spezialist für das Load-Balancing von Web-Inhalten, hat dem arabischen Nachrichtensender Al
Jazeera seine Unterstützung entzogen. Der Support-Vertrag sei einseitig vom US-amerikanischen
Unternehmen gekündigt worden, heißt es in internationalen Medienberichten. Welche Auswirkungen die
Kündigung hat, ist noch nicht absehbar. Sowohl die arabische als auch die englische Homepage von Al
Jazeera sind aber derzeit erreichbar.
Dies war unter anderem vorvergangene Woche teilweise anders. Seinerzeit hieß es, eine DDoS-Attacke
könne nicht ausgeschlossen werden, es gebe aber auch einige Anhaltspunkte dafür, dass die Webseite dem
Ansturm nicht gewachsen sei. Welche Gründe Akamai zur einseitigen Auflösung des Vertrags bewogen
haben, ist nicht bekannt; es wird aber vermutet, dass politischer Druck dahinter stehen könnte. Al Jazeera
hatte unter anderem auf seiner Webseite Bilder von gefallenen und gefangenen US-Soldaten veröffentlicht, die
in US-Medien nicht zu sehen waren und daher auch in den USA reges Interesse auslösten.
Seit vergangenem Monat darf der Sender nicht mehr vor Ort von der New Yorker Börse berichten. Im März
war die Web-Präsenz auch ein Ziel von Eindringlingen, die US-freundliche oder patriotische Abbildungen und
Texte auf der Website platzierten. Daniel C. Lewin, Co-Gründer von Akamai Technologies, war am 11.
September 2001 an Bord einer der beiden Flugzeuge, die in die Türme des World Trade Centers rasten. Zu
Akamais Kunden gehört neben der US-amerikanischen Regierung mit einer Rekrutierungs-Homepage für die
Armee auch CNN, Konkurrenz von Al Jazeera, heißt es in Berichten.
Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/data/anw-07.04.03-000/