15.04.2003

Keine C-Waffen
im Irak

UNO-Inspektoren werfen der USA Fälschung vor

Zwei Mitglieder der UN-Waffenkontroll-Kommission unter Hans Blix bezeichneten übereinstimmend in einem ARD-Bericht in 'Report Mainz' eine Vielzahl der von der US-Administration vorgelegten Informationen über Massenvernichtungswaffen im Irak und angegebene Verstecke als Fehlinformationen.

US-Außenminister Colin Powell hatte in seiner aufsehen- erregenden Rede am 5. Februar vor der UNO angebliche Beweise vorgelegt bzw. lediglich angekündigt, die sich zumindest bisher als nicht stichhaltig erweisen. So hatte er vor der Weltöffentlichkeit Satellitenfotos präsentiert, die angeblich irakische Fahrzeuge mit Spezialgeräten zur Entgiftung eigener Truppen nach einem Giftgaseinsatz zeigten. Erst auf wiederholtes Drängen der UN-Waffenkontroll-Kommission hatte sich die US-Administration dazu bereit gefunden, "ausgewählte" Informationen an das Inspektoren-Team unter Hans Blix weiterzugeben. Die beiden UNO-Inspektoren sagen nun übereinstimmend aus, es habe sich bei den gezeigten irakischen Lastwagen nicht um Spezialfahrzeuge gehandelt: "Es war eben nicht so, daß wir die Lastwagen nicht gefunden hätten. Wir haben sie gefunden. Es war [aber] nie ein Dekontaminationslaster, auch wenn die CIA dies behauptet hat."

Mittlerweile verhört das US-Militär gefangengenommene ranghohe Mitglieder des irakischen Regimes. Ziel sei es, Informationen über mögliche Waffenprogramme in Irak sowie über den Aufenthaltsort von Regimeangehörigen zu bekommen, erklärten Vertreter der US-Administration. Bislang seien keine Massenvernichtungswaffen gefunden worden.

Kommentar:
Bereits in wenigen Tagen werden die ersten "Funde" von Massenvernichtungs-Waffen präsentiert werden. Das Inspektoren-Team der UNO sollte vorerst nicht zuviel seines Wissens ausplaudern - nur so können sie auch in den nächsten Wochen Fälschungen aufdecken.

 

Adriana Ascoli

 

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