UNO-Inspektoren werfen der USA Fälschung vor
Zwei Mitglieder der UN-Waffenkontroll-Kommission unter Hans Blix bezeichneten übereinstimmend in einem
ARD-Bericht in 'Report Mainz' eine Vielzahl der von der US-Administration vorgelegten Informationen über
Massenvernichtungswaffen im Irak und angegebene Verstecke als Fehlinformationen.
US-Außenminister Colin Powell hatte in seiner aufsehen- erregenden Rede am 5. Februar vor der UNO angebliche
Beweise vorgelegt bzw. lediglich angekündigt, die sich zumindest bisher als nicht stichhaltig erweisen. So hatte
er vor der Weltöffentlichkeit Satellitenfotos präsentiert, die angeblich irakische Fahrzeuge mit Spezialgeräten zur
Entgiftung eigener Truppen nach einem Giftgaseinsatz zeigten. Erst auf wiederholtes Drängen der
UN-Waffenkontroll-Kommission hatte sich die US-Administration dazu bereit gefunden, "ausgewählte" Informationen
an das Inspektoren-Team unter Hans Blix weiterzugeben. Die beiden UNO-Inspektoren sagen nun übereinstimmend
aus, es habe sich bei den gezeigten irakischen Lastwagen nicht um Spezialfahrzeuge gehandelt: "Es war eben
nicht so, daß wir die Lastwagen nicht gefunden hätten. Wir haben sie gefunden. Es war [aber] nie ein
Dekontaminationslaster, auch wenn die CIA dies behauptet hat."
Mittlerweile verhört das US-Militär gefangengenommene ranghohe Mitglieder des
irakischen Regimes. Ziel sei es, Informationen über mögliche Waffenprogramme in Irak sowie über den
Aufenthaltsort von Regimeangehörigen zu bekommen, erklärten Vertreter der US-Administration. Bislang seien keine
Massenvernichtungswaffen gefunden worden.
Kommentar:
Bereits in wenigen Tagen werden die ersten "Funde" von Massenvernichtungs-Waffen präsentiert werden.
Das Inspektoren-Team der UNO sollte vorerst nicht zuviel seines Wissens ausplaudern - nur so können sie auch in den
nächsten Wochen Fälschungen aufdecken.
Adriana Ascoli