6.03.2005

Artikel

Kassen-Manager
mit Nehmer-Qualität

Gehaltserhöhungen um 18,5 Prozent

Nach den Milliardenüberschüssen der Krankenkassen werden die Forderungen nach Beitragssenkungen immer lauter. Doch die Kassenbeiträge bleiben auf höchstem Niveau. Und wie zum Hohn auf Sozialabbau und Gesundheits-"Reform" erhöhten sich mehrere Vorstände deutscher Krankenkassen 2004 kräftig ihre Gehälter.

Zu ihrem Leidwesen - sie klagen nunmehr fast täglich über "Sozialneid" - müssen Vorstände der gesetzlichen Kassen müssen ihre Einkommen jeweils zum 1. März offen legen. So erhielten beispielsweise Wolfgang Schmeinck und Klaus-Dieter Voß, die Chefs des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK) pro Kopf 16.667 Euro im Jahr mehr. Das Jahresgehalt von BKK-Vorstandschef Wolfgang Schmeinck stieg auf 215.000 Euro, ein Plus von 8,5 Prozent. Sein Kollege Klaus-Dieter Voß verdiente 175.000 Euro und damit 10,5 Prozent mehr. Bei der Innungskrankenkasse (IKK) Brandenburg und Berlin kassierte Vorstandschef Enrico Kreutz im vergangenen Jahr 113.353 Euro - 17.672 mehr als 2003. Ein Plus von 18,5 Prozent.

Die IKK rechtfertigte dies damit, daß der Vorstand einen "Leistungsbonus" für erreichte Ziele im Jahr 2004 erhalten habe. Vier Milliarden Euro hat die gesundheits-"Reform" von "Rot-Grün" eingebracht. Für die oberen Zehntausend mag es ja ein Spaß gewesen sein, was sie sich da letztes Jahr geleistet haben. Trotz aller "Einsparungen" blieben die Beiträge der Versicherten mit 14,5 Prozent auch 2004 "stabil" - also: unverändert.

Selbst die konservative Ärztevereinigung Hartmannbund warf den deutschen Krankenkassen-Vorständen wegen der üppigen Gehaltserhöhungen "Selbstbedienungsmentalität" vor.

 

Frank Bayer

 

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