In der Castle Wilderness einem wunderschönen und ökologisch äußerst wertvollen, aber ungeschützten Stück Natur am
Rande der kanadischen Rocky Mountains richtet der Öl-Multi Shell durch Erdgas-Förderung immer größere Schäden an.
Kanadische Naturschutzorganisationen kämpfen seit langem dafür, daß die Castle Wilderness unter Schutz gestellt wird.
Nur so kann die Artenvielfalt in diesem Wildnisgebiet erhalten werden, das zudem als Teil des Wanderungskorridors der
Grizzly-Bären zwischen der USA und Kanada unersetzlich ist.
Trotzdem hat Shell im Laufe dieses Jahres über fünfzig Gas-Förderstellen dort aufgebaut und weitet die Zerstörung immer
mehr aus: Die Landschaft wird durch Pipelines, Transportstraßen, Sprengschneisen mehr und mehr zerschnitten und durch
Gasaufbereitungsanlagen in ein Industriegebiet umgewandelt.
AktivistInnen von 'Robin Wood' haben gestern vor dem Hamburger Sitz von Shell Deutschland demonstriert und dabei über
2.000 Protestbriefe übergeben. Darin wird Shell aufgefordert, sich aus der Castle Wilderness zurückzuziehen. Doch noch
ist das genaue Gegenteil zu befürchten, denn laut Rudolf Fenner, Waldreferent bei 'Robin Wood', plant Shell rund 5.000
neue Erkundungssprengungen - teilweise gar in den sensibelsten Zonen der Castle Wilderness.
'Robin Wood' unterstützt mit seinen Aktivitäten in Deutschland den Protest in der USA und in Kanada, der u.a. von den
Organisationen 'Sierra Club', 'Natural Resources Defence Council' (NRDC) und 'Canadian Parks and Wilderness Society'
(CPAWS) getragen wird.
Harry Weber