18.07.2004

Vorgeschmack
auf die Klimakatastrophe

Bundesminister Trittin läßt sich läßt sich als "Vorreiter für den Klimaschutz" feiern, während die Kohlendioxid-Emission in Deutschland wieder steigt1. US-Präsident George W. Bush kann es sich dagegen leisten, ganz ehrlich seine Ignoranz gegenüber dem immer näher rückenden Klimawandel zu bekunden. Das Publikum geht in die Kinos und schaut sich einen Klima-Katastrophen-Film aus Hollywood an, den ein deutscher Regisseur in meisterhafter Übersteigerung US-amerikanischer Platitüden inszenierte. Dazu zeigen die Menschen in den USA und Europa einem Fatalismus, der bislang als typisch für den Islam gegolten hat.

Zuletzt waren am 8. Juli schwere Unwetter über Baden-Württemberg hinweg gefegt. Faustgroße Hagelkörner waren zum Teil niedergegangen. In Freiburg hatte es Straßen überflutet und innerhalb von 30 Minuten waren 27 Liter pro Quadratmeter herabgeströmt. Auch die Landwirtschaft wurde im Großraum Freiburg herb getroffen und rund 80 Prozent der Anbauflächen zerstört.

Hagelkörner in Freiburg

Überflutung in Freiburg

Heute nun, gerade mal zehn Tage später, erneut sintflutartige Regenfälle und Sturmböen. Auf der Nordostalb in Baden-Württemberg fielen diesmal binnen kürzester Zeit bis zu 42 Liter Regen pro Quadratmeter. Bereits am Samstag hatten heftige Gewitter in Nordrhein-Westfalen und Teilen Württembergs gewütet und starke Störungen im Bahnverkehr verursacht. Besonders heftig traf es den Südwesten Deutschlands: Über den Bodensee fegten Gewitterstürme mit Windstärke elf hinweg. Keller und Straßen wurden in Hessen, Niedersachsen und Sachsen- Anhalt überflutet. Am Niederrhein wurden Böen bis 103 Stundenkilometer gemessen.

Die MeteorologInnen haben bereits für weitere Gebiete schwere Gewitter mit Hagel und Sturmböen vorhergesagt. Auch Tornados könnten auftreten. Betroffen seien vor allem Rheinland-Pfalz, das Rhein-Main- Gebiet und Teile Nordrhein-Westfalens.

Wenn wir heute beginnen würden, umzusteuern, würde dies vermutlich erst in rund 20 Jahren Wirkung zeigen. Grund für Fatalismus und Resignation? Eher ein Grund, endlich ernsthaft eine Energiewende und eine Verkehrswende in Angriff zu nehmen und die weitere Flächenversiegelung2 endlich zu stoppen. Oder denkt hierzulande wirklich schon die Mehrheit klammheimlich: "Nach mir die Sintflut"?

 

Frank Bayer

 

Anmerkungen:

1 Siehe auch unsere Artikel

    Das Emissions-Theater
    der "rot-grünen" Klima-Terroristen (30.03.04)

    'MONITOR: Rot-Grüne Klimapolitik? (5.06.04)

    "renewables 2004" - Nichts als heiße Luft (5.06.04)

2 Siehe auch unseren Artikel

    Flächenfraß unvermindert (12.07.03)

 

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