BUNDjugend Tübingen
Wilhelmstr. 30/1
72074 Tübingen
klimakampagne@antisocial.com
Klimakampagne
Aufruf zu Klima-Aktionen
Hallo Ihr!
Die letzte Klimakonferenz oder auch „6th Conference of the
Parties" (COP6) in Den Haag ist gescheitert. Die beteiligten
Staaten konnten sich noch nicht einmal auf eine CO2- Reduktion von
5,2 Prozent gemäß des 1997 unterzeichneten Kyoto-Protokolls einigen.
Dabei geben selbst UN-Wissen- schaftler zu, daß eine CO2-Reduktion
von mindestens 60 Prozent nötig ist, um nur damit anzufangen, die von
den Menschen verursachten Klimaveränderungen wieder rückgängig zu
machen. Doch vieles, was in Den Haag diskutiert wurde, kann
sowieso nicht in unserem Interesse sein:
- Atomenergie gilt als Ausweg aus der Klimakatastrophe und soll
daher gefördert werden.
- Wälder und landwirtschaftliche Flächen, die bekanntlich CO2
aufnehmen, sollen als CO2-Reduktionsmaßnahmen (sogenannte Senken)
angerechnet werden.
- Der Handel mit Emissionen soll erlaubt werden (USA ist für
eine 100prozentige Erlaubnis, EU für eine 50prozentige). Demnach könnten die
Entwicklungsländer ihre unverbrauchten Quoten von Emissionen an
Industrienationen verkaufen. Neue emissionsarme Technologie müßte
dagegen aus den Industrienationen importiert werden. Von diesem
Handel profitieren vor allem die Industrieländer. Und wenn z.B.
mit Geldern der USA eine Solarstrom-Anlage in Südamerika gebaut
wird, soll die entsprechende CO2-Reduktion der USA angerechnet
werden. Für die USA ist das natürlich kostengünstiger, als
dieselbe Anlage im eigenen Land zu bauen. Das internationale
Klimaschutz-Netzwerk 'Rising Tide' spricht von
„CO2-Kolonialismus".
„Kolonialismus wurde durch
die Erfindung immer neuer Ware
fortgesetzt... Zucker... Tee... Kaffee...
CO2-Emissionen?"
Anstatt ständig die Bedeutung der Entwicklungsländer bei der
CO2-Reduktion zu betonen, die sie „aufgrund ihrer
Bevölkerungsgröße und der zu erwartenden Ausweitung ihrer
Wirtschaftstätigkeit" hätten, sollte folgender Aspekt
berücksichtigt werden:
Die Entwicklungsländer werden die ersten sein, die unter den
weltweiten Klimaveränderungen zu leiden haben (vgl. Ausdehnung
der Wüsten, Überschwemmungen...). Die in Armut lebende Mehrheit
der Menschheit wird v.a. deshalb von den Klimaveränderungen mehr
betroffen sein als die reiche Minderheit, weil sie nicht über
die Ressourcen und Möglichkeiten verfügt, sich zu schützen, d.h.
umzuziehen, sich eine andere Arbeitsstelle zu suchen etc. Doch
diejenigen, die besonders betroffen sind, nämlich Inselstaaten,
lokale Gemeinschaften, indigene Gruppen, Kinder, Umwelt- und
Wirtschaftsflüchtlinge, haben bei den UN-Klimaverhandlungen
nichts zu sagen. Stattdessen sind transnationale Konzerne wie
z.B. Exxon, Texaco und DuPont dort überrepräsentiert.
Die Verursacher des Problems sind dagegen die Industriestaaten.
80 Prozent aller CO2-Emissionen stammen aus den Industrieländern.
Historisch gesehen waren der Ressourcenverbrauch und die
Emissionen dort immer am höchsten. Das Netzwerk 'Rising Tide'
spricht von einer „ökologischen Schuld" der Industrieländer.
Einsparungsmaßnahmen müßten also vor allem dort vorgenommen
werden!
Die offiziellen UN-Klimaverhandlungen gehen an dem eigentlichen
Problem vorbei. Wir können weder den an den Klimaverhandlungen
beteiligten Regierungen noch der UN Vertrauen entgegenbringen.
Wir glauben nicht, daß sie nur Sachzwängen folgen, sondern daß
sie sehr wohl anders könnten, wenn sie wollten.
Die Klimaverhandlungen laufen unseren Vorstellungen derart
zuwider, daß es uns nicht reicht, kritisch mitzureden, sondern
daß wir Widerstand leisten wollen.
Wir rufen zur Beteiligung an folgenden Aktionen auf:
- Internationaler Aktionstag gegen Klimaveränderung am 21. März
2001
(in Solidarität mit dem internationalen Aktionstag gegen
Rassismus)
Das internationale Netzwerk 'Rising Tide' ruft dazu auf, an
diesem Tag dezentral in den Städten eigenständige Aktionen
durchzuführen. Mögliche Aktionsformen sind: Fahrraddemo bzw.
critical mass, Streiks, Flyer verteilen, Straßentheater,
Demonstrationen, Bäume auf Tankstellen pflanzen, Klimafilm im
Kino zeigen, Blockaden usw. An diesem Tag soll vor allem der
Zusammenhang zwischen Klimaveränderungen und sozialer
Ungleichheit thematisiert werden.
- Klimakonferenz voraussichtlich in Bonn
(entweder vom 18. - 29.
Juni oder vom 25. - 6. Juli)
Noch vor der Folgekonferenz COP7 in Marocco sollen die
UN-Klimaverhandlungen in Deutschland fortgesetzt werden. Mehrere
Gruppen bereiten dazu schon Aktionen vor. Was genau, steht noch
nicht fest. In Den Haag bauten z.B. 6.000 Menschen aus über 40
verschiedenen Ländern einen Klimaschutz-Deich aus 50.000
Sandsäcken rund um das Kongresszentrum.
Organisiert Gruppenfahrten nach Bonn und nehmt an den Aktionen
teil! Ihr könnt auch vorher schon zu bundesweiten
Vorbereitungstreffen fahren: fragt nach näheren Infos unter
climate_bonn@yahoo.com.
Bildet Banden!
Sofern Ihr noch keine feste Gruppe habt, mit der Ihr aktiv werden
könnt: das ist die Gelegenheit, eine Gruppe zu gründen bzw. zu
anderen, schon bestehenden Gruppen Kontakt aufzunehmen! Wolltet
Ihr Euch nicht schon immer mit Gleichgesinnten treffen, um zu
diskutieren und zu philosophieren, Spaß zu haben und gemeinsam
Aktionen zu planen?
Vernetzung
In Euren Städten oder Regionen gibt es sicher noch andere
Gruppen, die sich mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen. Für
gemeinsame Aktionsplanung und zum Erfahrungsaustausch kann es
sinnvoll sein, sich zu vernetzen.
Wir können Euch folgende Hilfestellungen anbieten:
- Klima-Reader: von uns zusammengestellte und übersetzte
Informationen zum Thema Klima
- Praxis-Reader: von uns zusammengestellte Informationen zu
Gruppengründung, Tips für Aktionen...
- ReferentInnen-Vermittlung: wenn Ihr eine Infoveranstaltung zum
Thema Klimaschutz durchführen wollt, können wir Euch dafür
Kontakte zu ReferentInnen vermitteln.
- Die Mailingliste Jukss-BW: diese Mailingliste wurde auf
Initiative eines Ländertreffens auf dem Jugendumweltkongreß
(Jukß) eingerichtet. Über diese Liste werden auch die
Klima-Aktionen in Baden-Württemberg (+ nähere Umgebung)
diskutiert. Auf dieser Liste könnt Ihr Euch selbst eintragen
(mail an jukss-bw-subscribe@eGroups.com) oder Euch eintragen
lassen.
- klimakampagne@antisocial.com
An diese Adresse könnt Ihr mailen, wenn Ihr Fragen habt, wenn Ihr
Kontakt zu Personen oder Gruppen haben wollt, die in Eurer Region
ebenfalls aktiv sind, wenn Ihr eineN ReferentIn braucht, auf die
Mailingliste wollt oder wenn Ihr die obengenannten Reader
zugeschickt bekommen wollt.
Wer sich nicht in irgendeiner Form zurückmeldet, bekommt in
Zukunft keine Post mehr von uns. Karteileichen brauchen wir
nicht!
Das ganze geht natürlich auch per Rückmeldeschnibbel (s.u.) an
die folgende Adresse:
BUNDjugend Tübingen
Wilhelmstr. 30/1
72074 Tübingen.
Jasmin Dean
für die BUNDjugend Tübingen
Der klassische Rückmeldeschnibbel:
- Ich möchte weiterhin Post von Euch bekommen
- Ich will den Klima-Reader zugeschickt bekommen
- Ich will den Praxis-Reader zugeschickt bekommen
- Ich brauche eineN ReferentIn für eine Klimaveranstaltung, am
allerbesten an folgendem Termin: am ..... ’01 um ...... Uhr
- Ich möchte Kontakt zu anderen Aktiven aus meiner Region
- Ich bin damit einverstanden, daß meine Adresse/Tel./email an
andere Aktive weitergegeben wird
- Ich möchte auf der Mailingliste Jukss-BW eingetragen werden
Vor- und Nachname: ..................
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PLZ und Ort: ...............
Telefon: ................
emehl: .................