Der Verfasser des umstrittenen "Mescalero-Nachrufs"
hat einen Brief an den Sohn des 1977 ermordeten General- bundesanwalts
Siegfried Buback, Michael, geschrieben. Der vom 24. Januar datierte
Brief liegt dem Südwestrundfunk (SWR) vor. Hier der Wortlaut:
"Sehr geehrter Herr Buback!
'Manche Sätze geben ihr Gift erst nach Jahren ab.', schrieb Elias
Canetti. Einer unserer geistigen Ziehväter, der sich nun auch nicht
mehr richtig distanzieren kann.
Zu Ihrer Begegnung mit Trittin möchte ich Ihnen mein aufrichtiges
Mitgefühl ausdrücken. Aber der hat nun wirklich nichts damit zu tun.
Ich bin das scharfe Schwarz. Ein Blackout aller. Kognitives Nichts.
Der Niemand, auf den Sie trefflicher zielen können.
Ich habe Ihnen im Frühjahr 1999 mitgeteilt, dass mir die damals
persönlich auf Ihren Vater gemünzten Worte heute wehtun. Und dass zu
einer Distanzierung von der politischen Performanz des Artikels kein
Anlass besteht. Lesen Sie gefälligst die Gerichts-Urteile! Machen Sie
sich kundig gegen dumpf wallende Gefühle scheinheiliger Allianzen.
Recht ist gesprochen worden. Gerechtigkeit ist in dieser Sache aber
nicht ergangen.
Schämen müssen sich diejenigen, die damals den schmähenden Sachgehalt
des Artikels ( vom Wort Artikel sind nur die Buchstaben Arti- zu
lesen, die Red. ) gegen seinen Wahrheitsgehalt glaubten ausspielen zu
sollen. Die müssen sich schämen, die den Text aus seinem Feld, aus
dem Zusammenhang gerissen, verdreht, verstümmelt und für ihre
schwachsinnige 'Sympathisantensumpf-Kampagne' benutzt haben.
Es sind dieselben Banausen und Wahrheitsverdreher am Werk. Erneut
ungerechtfertigt bietet sich dasselbe erbärmliche Schauspiel von
Masse und Macht.
Ja, ernähren denn die sich nicht richtig? Schlucken die zu viel
neopathetisches Prolabin, dass an ihnen nun erneut der
Distanzierungs-Wahnsinn vorfällt?
Aus aller damit gebotenen Ferne kann ich ihnen nur zurufen: 'Gute
Besserung!' Und 'Viva Mescalero!'
24. Januar 2001
Dieser Brief ist ein Gesamtkunstwerk. Sie können ihn als Ganzes
wiedergeben. Sie sollten ihn nicht wie gewohnt verbiegen, verdrehen,
verstümmeln oder in der Ihnen eigenen Sprache umdrehen wollen. Alle
Rechte bleiben beim Autor.
Die Richtigkeit meines Namens und des Allonyms können Stefan Aust vom
"Spiegel" und Edith Kohn vom "Stern" bezeugen, mit denen ich 1997
bzw. 1998 von meiner lüdenscheider Adresse aus in Kontakt getreten
bin."