Vom deutschen Städtetag war am Dienstag in Berlin zu hören, daß "die Lage so ernst wie nie zuvor sei." Das Haushalts-Defizit der Städte und Gemeinden hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und liegt jetzt bei nahezu 10 Milliarden Euro. Viele Kommunen sind längst de faco pleite. Die Investitionen der Städte und Gemeinden lagen 2003 um 35 Prozent unter dem von 1992. Zugleich stiegen die Sozialaufgaben um 45 Prozent.
Die Pleitewelle bei Gewerbe und Unternehmen hat letztes Jahr einen neuen Höhepunkt erreicht. Laut Creditreform stieg deren Zahl der Pleiten um 5,5 Prozent auf rund 40.000.1 Und die Zahl der Privathaushalte, die überschuldet sind, wuchs stärker als je zuvor: auf drei Millionen Haushalte. Und zu den Schuldenberatungs-Stellen kommen rund 30 Prozent mehr Menschen als noch im Vorjahr. Häufig ist plötzliche Arbeitslosigkit der Grund, oder die plötzliche Pflegebedürftigkeit der Mutter oder die aggressive Werbung für Leasing und Kundenkredite.
Harry Weber
Anmerkungen:
1 Siehe unsere Artikel
Neuer Pleitenrekord (23.11.03)
NRW pleite (3.09.03)
Das Pfeifen im dunklen Walde (29.08.03)
Pleiten, Pleiten - und noch mehr Pleiten (20.07.03)