Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir danken Ihnen für Ihr Schreiben vom 14.2.03, das von Aufklebern handelt, die, wie Sie
ausführen, unter Verwendung des Markenzeichens der Rathaus AG für die Ziele des Rasthauses werbsn
sollen. Leider haben Sie uns kein Belegexemplar mitgeschickt und ein vollständiger Oberblick über das
Universum aller Aufkleber im Raum Freiburg geht uns ab. Wir vermuten aber, dass es sich dabei um den hier abgebildeten
Aufkleber handeln könnte.
Ihre Bitte an den Förderverein Rasthaus, "auf die Initiatoren des Aufklebers Einfluss zu nehmen
und eine weitere Verbreitung zu unterbinden", haben wir mit Interesse zur Kenntnis genommen. Dazu möchten wir
Sie der Einfachheit halber auf unser Schreiben heutigen Datums an das Bürgermeisteramt der Stadt Freiburg verweisen,
das die Frage der Urheberschaft erörtert und des wir eis Kopie beigefügt haben.
Im übrigen teilen wir Ihre Einschätzung der Aktion als einer vorübergehenden
Erscheinung: Dafür spricht zum einen des immer kürzere Verfallsdatum von Werbekampagnen aufgrund der
Gewöhnung und der damit abnehmenden Aufmerksamkeit. Zum anderen liegen wir sicher nicht falsch, wenn wir
vermuten, dass der Werbeetat solch anonymer und eher ideell motivierter Gruppierungen
wie "Pro-Rasthaus" ohne lukratives Sponsoring der Wirtschaft auskommen muss und sich deshalb in bescheidenen
Grenzen hält: Mit einer zweiten Druckauflage ist kaum zu rechnen und die erste durfte langsam vergriffen bzw.
verklebt sein.
Apropos Sponsoring: Wir finden es im übrigen gar nicht so schlimm, wenn Sie, wie Sie uns schreiben, vermehrt
mit Anfragen konfrontiert werden, ob und weshalb Sie die Rasthaus-Initiative unterstüben. Für ein Unternehmen,
das zu 100% in Staatsbesitz ist und sich den pensionierten Regierungspräsidenten von Freiburg (CDU) als
Vorstandsvorsitzenden hält, klingt es allerdings rnerkwürdig, wenn Sie behaupten:
"Wir beteiligen uns aber grundsätzlich nicht an politischen Diskussionen und unterstützen auch nicht
einzelne politische oder gesellschaftliche Bewegungen."
Sind Sie sich da ganz sicher? Haben Sie nicht das eine oder andere gesellschaftliche Engagement in Form von
Sponsoring vergessen, das auch nicht ausschließlich in Rothaus-Eishokey-Trikots daherkommen muss, um als
gemeinnützig und steuermindernd in Ihre Jahresbilanz einzufließen? Sind Ihnen und Ihrem Aufsichtsrat, dem ja
immerhin der Finanzminister unserem Landes (CDU, FLOWTEX) vorsitzt, noch nie klitzekleine Zweifelchen gekommen,
ob sich unternehmerische Belange so klar von politischen und gesellschaftlichen trennen lassen? Wir denken da zum
Beispiel an ihr Engagement als sogenannte "Stille Gesellschafterin" bei der Neuen Messe Freiburg GmbH & Co. KG,
die ohne Ihre "Stille Einlage" in Höhe von 10 Millionen Euro kaum gebaut worden wäre.
Wir haben allerdings Verständnis dafür, wenn Sie als Unternehmen bei Projekten im politischen Raum
statt offenem Sponsoring die Form der Stillen Beteiligung favorisieren. Genau das können wir ihnen auch beim
Rasthaus bieten: Die Rothaus AG als Stille Gesellschafterin der "Offene Stadt Freiburg GmbH", die wir für den
Erwerb einer Rasthaus-lmmobilie in Kürze gründen wollen.
Mit einem Bruchteil ihrer Neuen-Messe-Einlage wären wir hoch zufrieden. Einen Beteiligungsprospekt senden wir
ihnen noch zu.
Im Gegenzug könnten wir Ihnen die Markenbindung der Rasthaus-Gastronomie an Rothaus-Pils in Aussicht stellen.
Das Bier schmeckt vorzüglich.
Mit freundlichen Grüßen
Förderverein Rasthaus
im Auftrag
Birgit Bächle
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG
Rasthaus Förderverein
Adlerstraße 12
22/21; 14. Februar 2003
79098 Freiburg
Verwendung unseres Markenzeichens
Sehr geehrte Damen und Herren,
in den letzten Monaten sind im Raum Freiburg wiederholt Aufkleber aufgetaucht, die unter
Verwendung unserer Markenzeichens für die Ziele Ihrer Initiative werben. Dabei handelt es sich um eine nicht
genehmigte, widerrechtliche Nutzung unserer Markenzeichen.
Wir bitten Sie, auf die Initiatoren dieses Aufklebers Einfluss zu nehmen und
eine weitere Verbreitung zu unterbinden. Neben dem Ärger über die nicht genehmigte Nutzung
unserer Warenzeichen, haben wir zu Beginn der Aktion die in ganz Freiburg verteilten Aufkleber als vorübergehende
Erscheinung hingenommen.
Allerdings werden wir vermehrt mit Anfragen konfrontiert, ob oder weshalb wir Ihre Initiative unterstützen. Wir beteiligen
uns aber grundsätzIich nicht an politischen Diskussionen und unterstützen auch
nicht einzelne politische oder gesellschaftliche Bewegungen. Daher also unsere Aufforderung darauf hinzuwirken,
dass die Nutzung unserer Markenzeichen eingestellt wird,
Mir freundlichen Grüßen
Badische Staatsbrauerei Rothaus AG