5.02.2005

Rumsfeld gesteht Fehler:
Zu wenig Sunniten gekillt

Wie es sich für die devoten Medien eines Vasallen-Staates wie der Bundesrepublik Deutschland gehört, wurde eine skandalöse Äußerung der US-amerikanischen Kriegsministers Donald Rumsfeld in eine Nachricht über frühere Rücktrittsgesuche "eingebettet".

Erst im zweiten Teil der nur leicht variierten Text-Vorgabe aus Agenturmeldungen ist das Zitat zu finden. Was Rumsfeld in einem Exklusiv-Interview mit dem US-Sender CNN äußerte, ließ sich offenbar nicht mehr rechtzeitig löschen. Vielleicht ist es aber auch Teil einer bewußten US-Strategie, aller Welt deutlich zu signalisieren, daß die US-Regierung über dem Recht steht.

Auf eine Frage nach dem Grund für den anhaltenden Widerstand im Irak führte Rumsfeld laut Medien-Berichten aus, daß die 4. US-Infanterie- division während des Krieges - wegen der Weigerung Ankaras - nicht von der nördlich gelegenen Türkei in den Irak vorstoßen konnte. "Deshalb sind die Sunniten nördlich von Bagdad niemals richtig vom Krieg betroffen gewesen und eine unzureichende Zahl wurde getötet oder gefangen genommen", sagte Rumsfeld gegenüber CNN wörtlich. Die in dem Gebiet lebenden Sunniten hätten auch nie die "volle Militärkraft" der USA zu spüren bekommen. Sie würden nun den Aufstand im Irak schüren.

Sicherlich weiß Rumsfeld auch, daß die Stadt Falludscha, die zur "Rebellenhochburg" erklärt und von US-Bomben nahezu dem Erdboden gleich gemacht wurde, in einem von Sunniten und Schiiten gemischt bewohnten Gebiet des Irak liegt. Der Widerstand gegen die US-Besatzung ist dennoch auch in Falludscha ungebrochen.

 

Adriana Ascoli

 

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